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Vespas sind in Zürich immer beliebter. Bild: PD

Zürcher stehen auf Vespas

Von: Clarissa Rohrbach

06. Oktober 2015

Die Zahl der Roller hat sich in den letzten zehn Jahren fast verdoppelt. Zürcher vermeiden mit der Vespa Stau und Parkplatznot.

Er gehört fast schon zum Stadtbild: der stilbewusste Zürcher, der à la Gregory Peck in «Roman Holiday» lässig durch die Strassen tuckert. «Mit einer Vespa fühlt man sich frei, sie steht für Lebensfreude in einer Zeit, in der vieles verboten ist», sagt Daniel Urben, Inhaber von Scooter Planet. Für ihn ist der Fall klar: Zürcher fahren voll auf die Roller ab. Die Nachfrage habe in den letzten Jahren stets zugenommen, seine Werkstatt sei bis Ende Jahr ausgebucht. Die Leute würden wegen der Verkehrssituation in Zürich umsatteln. Mit einem Roller stecke man nicht im Stau und leide nicht unter der Parkplatznot. Und er sei erst noch sparsamer als ein Auto und schneller als ein Velo. Besonders beliebt seien bei ihm Oldtimer. «Viele verwirklichen damit einen Traum, Zürcher können sich das leisten.»


Die Zahlen bestätigen die Zunahme. Beim Strassenverkehrsamt sind 2015 allein in der Stadt insgesamt 11 000 Klein- und andere Motorräder registriert, rund die Hälfte davon sind Scooter. Vor zehn Jahren waren es noch 6000. Während der gesamte Verkehr in der gleichen Zeitspanne nur um 15  Prozent zugenommen hat, sind es hier rund 80  Prozent. «Die Beliebtheit der Scooter hängt mit den Kosten sowie der Stau- und Parkplatzsituation in der Stadt zusammen», sagt auch Rolf Grüninger vom Strassenverkehrsamt. Und: Vespas würden gut aussehen, das ziehe Junge an.


Trotz des Freiheitsgefühls scheinen Vespalenker vorsichtig zu fahren. Mit rund 125 Vorfällen pro Jahr ist die Zahl der Unfälle seit 2011 stabil. Dies, nachdem sich die Kollisionen zwischen 2005 und 2007 mehr als verdoppelt hatten. Laut Wernher Brucks, Leiter der Verkehrssicherheit der Dienstabteilung Verkehr, hatte die Polizei deswegen auf das Problem hingewiesen. «Damals hat der Trend begonnen, und er hält hartnäckig an.»

Haben auch Sie sich einen Roller gekauft? Schreiben Sie uns wieso: echo@tagblattzuerich.ch

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