Reportage
Wo Familienspass eine grosse Rolle spielt
Von: Sacha Beuth
Angeregt durch Erfahrungen im Ausland, haben Radhia Alfaradhi und ihr Mann Rahul Habibur in Altstetten das Play Village gegründet. Hier finden Kinder einen Platz, um gemeinsam mit ihren erwachsenen Begleitpersonen in Fantasiewelten einzutauchen und sich etwa in eine Tierärztin oder einen Feuerwehrmann zu verwandeln.
Seit dem 15. Juni ist Altstetten um eine Attraktion reicher. An diesem Tag eröffneten Radhia Alfaradhi und ihr Mann Rahul Habibur an der Buckhauserstrasse 28 ihr Play Village. Einen Indoor-Spielplatz der etwas anderen Art. Denn statt sich an Klettergerüsten, Trampolins und in Plastikball-Bädern auszutoben, stehen hier Rollenspiele zwischen Kindern und Erwachsenen im Vordergrund. Hierfür haben Alfaradhi und Habibur mit viel Engagement und Liebe zum Detail vier Themenräume – ein fünfter ist in Vorbereitung – und einen Babyraum errichtet. Während Letzterer nur unter 2-Jährigen (und ihren Eltern) zur Verfügung steht und vor allem motorische Fähigkeiten fördern soll, regen die anderen vor allem dazu an, in andere Welten einzutauchen und die Fantasie auszuleben, also das spielende Kind auch geistig zu fördern. In den Themenräumen können Szenen eines Supermarktes mit Essensständen, beim Tierarzt, im Spital, bei der Feuerwehr, auf der Baustelle, der Autowerkstatt sowie auf der Theaterbühne samt Schminktisch und bunter Garderobe nachgespielt werden.
«Wir sind selbst Eltern und haben das Konzept in Grossbritannien und in Asien kennen und schätzen gelernt und in der Schweiz lange vergeblich nach einem solchen Angebot gesucht. Also haben wir uns entschieden, selber eines zu schaffen», erklärt Alfaradhi. Um allen Besuchern ein optimales Erlebnis zu ermöglichen, hat das Gründer-Paar Sessions genannte Zeitfenster für die Besucher geschaffen. Sie beginnen ab 9 Uhr – Vorreservation erbeten –, kosten 19 Franken pro Kind und dauern jeweils zwei Stunden (mit Option auf Verlängerung), wobei die letzte Viertelstunde zum Aufräumen genutzt wird. «Wir vertreten einerseits den Standpunkt, dass Aufräumen zum Spielen gehört. Andererseits sollen nachfolgende Nutzer einen ordentlichen Spielplatz vorfinden», betont Habibur.
Bei den Kleinen und auch grossen Besuchern sorgt Play Village schon jetzt für Begeisterung. Lukas Mettler, der sich mit seinem 3-jährigen Sohn Noa im Pizzabacken übt, ist bereits zum dritten Mal hier. «Mir gefällt die unkomplizierte Art, wie man hier mit seinen Kindern spielen kann. Und dabei auch das Kind in sich selbst wiederentdeckt.» Derweil heben Thania Rafferty mit ihrer einjährigen Tochter Haley-May und Andriana Milovanovic mit ihrer ebenfalls einjährigen Tochter Kalina die Infrastruktur, die Ruhe und die Möglichkeit des Austausches mit anderen Eltern hervor. Sohail Jabbar, der mit seinen Söhnen gerade als Tierarzt tätig ist, freut sich vor allem über den Umstand, dass eine weitere Schlecht-Wetter-Aktivität zur Verfügung steht, auch wenn es manchmal schwierig ist, seine Söhne bei Ende der Session zur Heimkehr zu bewegen, «weil mindestens einer gerne länger bleiben möchte».
Weitere Informationen: www.playvillage.ch
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