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Warum?

Auswanderer: Heute mit Peter Spühler, USA

Von: Isabella Seemann

10. Februar 2015

"Ich fühle mich heute eigentlich als Amerikaner"

Mit 1000 Dollar im Sack, ohne Job­aussicht, aber mit viel Zuversicht kam er 1968 in den USA an. «Die unendliche Weite der Prärie hat mich angelockt», erzählt Hanspeter Spühler, der in Oberstrass aufgewachsen war und 28-jährig der Enge der Schweiz entfloh.

Einen Tag vor der Abreise hatten er und seine Freundin noch geheiratet, gemeinsam gings dann über Paris-Le Havre mit dem Schiff nach New York. Während der Überfahrt wurden sie von einem Ehepaar, das zwei Autos nach Denver überführen wollte, angefragt, ob sie die Fahrt mit dem VW übernehmen könnten. 5000 km quer durch die USA. «Natürlich waren wir begeistert!»

Zwei Wochen nach der Ankunft in Colo­rado fand der studierte Entwicklungsingenieur eine Stelle bei einer Firma, die Atomreaktoren herstellt. Zwei Jahre wollten sie sich auf das US-Abenteuer einlassen, es wurden sechs daraus, schliesslich entschieden sie sich zu bleiben.

«Colorado und seine Rocky Mountains haben Ähnlichkeit mit der Schweiz.» Nur besser: «300 Tage im Jahr Sonne und eine Skisaison, die sechs Monate dauert.» Denver liegt auf 1600 und die Skigebiete auf über 3000 Metern. Der ultrafeine Pulverschnee entzückt den leidenschaftlichen Skifahrer. Hobby und ehrenamtliches Engagement verband er dreissig Jahre lang im Pistenrettungsdienst.

1984 wurde Spühler entlassen und machte sich sofort mit einer Vertriebsfirma selbstständig. Inzwischen sind seine Firmen Sealcon (www.sealconus.com) und Hi-Tech Controls auf vierzig Mitarbeiter angewachsen. Heute leitet sein Sohn Daniel das Unter­nehmen, und Spühler, mittlerweile 74-jährig, ist für die Kontakte zu den Lieferanten zuständig, die er regelmässig in Europa besucht. Längst ist er eingebürgert.

«Ich fühle mich heute eigentlich als Amerikaner, doch ich bin stolz auf mein Schweizer Bürgerrecht.» Seine zwei Kinder und vier Grosskinder sind ebenfalls Doppelbürger. Mit Freude erfüllt es den Präsidenten der Swiss American Friendship Society, dass zwei seiner Enkel Schweizerdeutsch sprechen. 

 

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