mobile Navigation

Warum?

Spanien hat Marco Fischer verändert: Er nimmt das Leben jetzt leichter. Bild: PD

"Mañana, mañana, nur nicht heute"

Von: Isabella Seemann

07. September 2015

Als er das erste Mal, vor gut 40 Jahren war’s, nach Andalusien kam, wunderte sich Marco Fischer, obgleich er durchaus ein rationaler Mann ist: «Ja, Gopfriedstutz, hab ich in einem früheren Leben schon hier gelebt?» So innig vertraut waren ihm die Landschaft zwischen Meer und Sierra Nevada, die Mentalität und die Kultur. Er studierte spanische Literatur in Málaga und kehrte nach Zürich zurück, das musste wohl so sein, denn hier lernte er Carmen kennen, eine spanische Seconda. Gemeinsam wollten sie ein Jahr an der Costa del Sol verbringen, wo er an einer Sprachschule unterrichten konnte. Daraus wurden 31 Jahre und mittlerweile ist Fischer eingebürgert. Er machte sich selbständig als Lehrer und Übersetzer.

Das Paar, das drei erwachsene Söhne hat, lebt in Mijas, einem der schneeweissen Dörfchen an der Küste, auf halber Strecke zwischen Málaga und Marbella, dort wo Nordländer ihre Ferien verbringen. Der 61-Jährige erkundet selber noch immer gerne die Gegend, erfreut sich täglich am Anblick der Palmen und geniesst das Klima, das wohl auch zu einem lockeren Umgang mit den Menschen verleitet. Überhaupt sei die Gesellschaft offen und fortschrittlich gesinnt. Ärger bereitet ihm zuweilen die Bürokratie. Obgleich ihm Klischees über Spanier abhold sind, treffe die Mentalität von «Mañana, Mañana» (Morgen, morgen, nur nicht heute) durchaus noch zu. «Mir fiel es aber sehr leicht, mich anzupassen», sagt Fischer. Das Auswandern habe ihn verändert. «Ich nehme das Leben nun viel leichter.» 

zurück zu Warum?

Artikel bewerten

Gefällt mir ·  
Noch nicht bewertet.

Leserkommentare

Keine Kommentare