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Warum?

Was macht eigentlich ...?

Von: Andy Fischer

24. Juni 2014

Noëlle Delaquis, Ex-Delfinretterin

Noëlle Delaquis macht nichts ohne Überzeugung. Sie kämpfte für ein Importverbot für Delfine und trieb ­Besitzer von Delfinarien in den Wahnsinn. Erhielt wegen ihres Engagements in der Arbeitsgruppe zum Schutz der Meeressäuger (ASMS, heute Ocean Care) Morddrohungen, einmal wurde ein Pneu ihres Autos aufgeschlitzt und, und, und. Wer dachte, die schöne junge Frau würde sich davon einschüchtern lassen, hatte die Rechnung ohne den Wirt gemacht.

Und 2012, 20 Jahre nach ihrer Zeit bei der ASMS, hatte das Parlament ihre damalige Forderung in einem Gesetz festgehalten. «Ich habe mich riesig gefreut und öffnete zur Feier des Tages eine Flasche Champagner», sagt die überzeugte Vegetarierin mit einem fröhlichen Lächeln. «Aber dieser Kampf ist nicht mehr mein Projekt», hält sie fest.

Ihre Energie gehört jetzt Aloha Spirit, einem Zentrum für hawaiianische Heilkünste in Meilen, dessen Mitgründerin und Leiterin sie ist. «Ich will mich für etwas Richtiges und Heilsames einsetzen», sagte Delaquis. Mit ihrer Arbeit könne sie dazu beitragen, dass Menschen wieder ihr Gleichgewicht fänden. Das will sie mit Lomilomi-Massagen oder mit Gesangs- und Tanzgruppen erreichen. Dazu bildet die Mutter eines 14-jährigen Sohnes aktuell 14 Personen als Masseurinnen und Masseure aus.

Und was treibt sie in der Freizeit? «Freizeit?», fragt Delaquis entspannt zurück. «Ich habe in meinem Leben eigentlich nie so richtig zwischen Freizeit und Arbeit unterschieden. Bei mir ist beides ein Ganzes.»

Die 51-Jährige lässt sich jetzt im Sommer aber einen täglichen Schwumm im See, «am liebsten frühmorgens», nicht nehmen. Daneben hält sie sich auch mit Joggen fit. Neben Reisen nach Hawaii zieht es die Tessinerin auch immer wieder nach Genua. «Ich bin in Lugano aufgewachsen; ich brauche einfach zwischendurch etwas italienische Lebenskultur.»

Das Lebensmotto der ehemaligen Delfinretterin könnte nicht besser passen. Delaquis: «Ich will mein Leben leben. Und nicht vom Leben gelebt werden.»

 

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