mobile Navigation

Warum?

Christine Goll heute. Bild: IS

Was macht eigentlich ...?

Von: Isabella Seemann

11. Februar 2014

Christine Goll, Alt-Nationalrätin

Ihre neue Wirkungsstätte liegt nur einen Katzensprung entfernt vom Bundeshaus: Seit einem Jahr ist die ehemalige SP-Nationalrätin Christine Goll als Ausbildungsleiterin von Movendo tätig, dem Bildungsinstitut der Gewerkschaften. «Nach einem Vierteljahrhundert im Dienst des Volks» sei sie wieder zu ihrem ursprünglichen Beruf zurückgekehrt: die Erwachsenenbildung. Soziale Sicherheit, gerechte Löhne und die Rechte der Arbeitnehmenden sind Themen, auf die sie nach wie vor Einfluss nimmt: nun als Kursleiterin für Mitglieder und Mitarbeitende der Gewerkschaften. Die spannendste Bildungsarbeit sei jene, die auf Freiwilligkeit basiere. «Auch darum will ich nicht nur programmieren und organisieren, sondern selber Kurse geben. Ich will hören, wo die Fragen sind.»

Die Büezer-Tochter hatte sich schon in den 1980er-Jahren während ihrer Tätigkeit als Realschullehrerin an der «Zürcher Volksuni» im Kanzlei engagiert. 1986 beteiligte sich Goll an der Gründung der feministischen Gruppierung Frauen macht Politik! (FraP!) und wurde ein Jahr darauf prompt in den Kantonsrat gewählt, 1991 gar in den Nationalrat, wo sie nicht nur mit ihren engagierten Voten, sondern zuweilen auch mit ihrer Direktheit – «Ich bin zornig und traurig!» oder auch: «Ich bin stinkhässig!» – von sich reden machte. Nicht zuletzt wegen ihres Temperaments und ihrer Argumentationskraft war sie gern gesehener Gast im «SonnTalk» auf TeleZüri. Das mediale Rampenlicht braucht sie heute nicht mehr, versichert die 57-Jährige. Gleichwohl bleibe sie mit ihrem Beziehungsnetz verbunden, das sie als Politikerin, Vizepräsidentin der SP Schweiz und als VPOD-Präsidentin aufgebaut habe.

Gleich nach ihrem Rücktritt 2011 legte die Grossmutter eines Enkelsohnes aber erst mal eine Pause ein, verbrachte den Sommer in den Bergen, besuchte Bekannte in Afrika und ging bergsteigen und klettern, einem Hobby, bei dem die gleichen Qualitäten wie in der Politik nötig sind: Ausdauer und Durchhaltewillen.
 
Über wen würden Sie gern wieder einmal etwas lesen? Schreiben Sie an: redaktion@tagblattzuerich.ch

zurück zu Warum?

Artikel bewerten

Gefällt mir ·  
Noch nicht bewertet.

Leserkommentare

Keine Kommentare