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Warum?

Bild: PD

Was macht eigentlich ...

Von: Sacha Beuth

22. Mai 2013

Marcel Schelbert, ehemaliger Leichtathlet

Vor 10 Jahren hat sich Marcel Schelbert vom Spitzensport zurückgezogen. Ruhiger geworden ist das Leben für den WM-Bronzemedaillengewinner und mehrfachen Schweizer Meister über 400 m Hürden deswegen nicht. «Ich habe eine 80-Prozent-Stelle bei einem Spezialisten für Outdoor-Ausrüstung, wo ich für die Projektsteuerung verantwortlich bin. Und an meinem freien Tag hält mich unsere zweijährige Tochter Vanessa auf Trab, während meine Frau dann ihrem Job nachgeht», erzählt der 37-Jährige.

Auch sportlich ist Schelbert noch immer aktiv. «Ich spiele für die Senioren des FC Wiedikon, gehe während der Mittagspause oft joggen, und im Winter gelegentlich Langlaufen. Nur der Bezug zur Leichtathletik ist merklich kleiner geworden. «Ich verfolge zwar aufmerksam die Resultate in den Medien und schaue mir gelegentlich Wettkämpfe am TV an. Aber vor Ort bin ich praktisch nicht mehr.» Trotzdem denkt der im Enge-Quartier wohnhafte Ex-LCZ-Athlet noch immer gerne an den Tag seines grössten sportlichen Erfolgs zurück. «Im Finale der WM in Sevilla lief ich eigentlich als Vierter ins Ziel und habe mich schon darüber gefreut. Plötzlich hiess es: Du bist Dritter.» Schelbert hält aber auch dann seine Emotionen unter Kontrolle. «Ich bin weder ausgeflippt noch habe ich geweint. Ich fühlte aber eine starke innere Freude und Befrie digung. Der ganze Aufwand, das viele Training – es hatte sich ausgezahlt.» Doch dem Hoch folgte beinahe ebenso schnell ein Tief. Ein Jahr darauf, nur zwei Wochen vor den Olympischen Spielen in Sydney, zieht sich Schelbert einen Achillessehnenriss zu und muss passen. «Ich war sehr enttäuscht und habe fast alle Berichte über die Spiele ignoriert.» Auch die WM 2001 und die darauf folgende EM finden aus Verletzungsgründen ohne den Dietiker statt. «Insgesamt muss ich aber zugeben, dass ich davor immer von Verletzungen verschont blieb.» Es gibt jedoch eine Sache, die Schelbert gerne erlebt hätte: «Ich stand zwar mehrmals bei internationalen Grossanlässen auf dem Podest. Jedoch nie zuoberst. Und so wurde leider nie die Schweizer Hymne für mich gespielt.»

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