Ärger im Hause DJ Antoine (kl. Bild). Beziehungsweise Ärger vor DJ Antoines Haus im Raum Basel. Während der Musiker selber gerade von Zürich nach Wien flog, versammelten sich vorletztes Wochenende vor seiner Villa Tierschützer. Rund zehn Demonstranten hielten Plakate in die Luft. Sie sind gekommen, um darauf aufmerksam zu machen, dass es dem DJ «vollkommen egal ist, dass er durch die ständige Zurschaustellung seiner Pelzmantel-Sammlung massive Tierquälerei verharmlost».
Ich weiss schon, was die Aktivisten meinen. Scrollt man sich durch Antoines Instagram-Account, merkt man schnell: Antoine Konrad, wie der Musiker ursprünglich heisst, hat Geld. Viel Geld. Und wenig Skrupel, seinen exquisiten Lifestyle zur Show zu stellen. Da ein Rolls Royce, dort fette Zigarren, dann wieder ein Versace-Anzug und ein Ring mit einem so fetten Klunker, dass es einen fast blendet. Dazwischen immer und überall: Flauschigster Pelz, der Antoine warm hält. So unsympathisch mir Antoines Geprotze ist und so daneben ich Pelze finde, muss man dem Zweifach-Papa eines lassen: auf schweizerische Bescheidenheit gibt er in etwa so viel beziehungsweise so wenig wie Irina Beller, die über ihre Pelzsammlung 2014 im TV sagte, dass die Tiere bei ihr im Schrank besser aufgehoben sind als im Wald.
Würden Tiere nicht sinnlos sterben, damit sich ein paar Reiche mit Echtpelz profilieren können, wäre ich sowohl mit Antoine als auch Irina okay. Querulanten tun uns gut. Kleine Skandale auch. Die gehen aber auch ohne Pelz und mit Stil. Dieses Jahr feiert Antoine übrigens seinen 50. Geburtstag. Ich wünsche ihm Altersmilde, Empathie und Respekt gegenüber Tieren und das Selbstbewusstsein, Social Media der jüngeren Generation zu überlassen und sich von seiner Boyband-Frisur zu verabschieden.
Text: Maja Zivadinovic
Bilder: MZ/Instagram