Daniel Leupi
Um es gleich vorneweg zu nehmen: Ich bin kein GC-Fan. In der Sportart, die ich in meinen jungen Jahren gespielt habe, war ein Sieg gegen GC immer das Grösste. Aber was seit einiger Zeit in Zürich gegen GC-Mitglieder abgeht, das empört mich. Mitglieder dieses polysportiven Vereins – egal welcher Disziplin – müssen mit gewalttätigen Angriffen durch FCZ-«Fans» rechnen, wenn sie mit dem GCZ-Logo im öffentlichen Raum unterwegs sind. Sogar Kinder in den Schulen werden angepöbelt oder GC-Handballer beim Zusammensein nach dem Training. Das geht gar nicht!
Dass man in Zürich Graffitis wie «Alle Hoppers verdammti Nuttesöhn» oder «Du Hopper Nutte» liest, könnte man noch als spätpubertäres Geschreibsel abtun. Hat es schon immer gegeben. Aber «Hoppers, stelled oi!»: Das ist Kriegssprache. Und das überall verbreitete «Züri isch ois...» hat einen totalitären Unterton.
Klar, GC-Fans sind auch keine Lämmer. Aber dass ein Teil der Anhänger eines Vereins versucht, die Anhänger des anderen systematisch, zum Teil gewalttätig, aus dem öffentlichen Leben zu verdrängen, das ist unerträglich. Dabei gibt sich die Südkurve doch gerne progressiv und weltoffen.
Sportliches Fairplay sähe anders aus.
Wahrscheinlich sind es nicht viele, die die Gewalt verantworten. Aber angesichts des Ausmasses, das diese militante Aggression in Zürich angenommen hat, schweigen einfach zu viele, die ein Shirt mit den drei Buchstaben FCZ tragen. Angesichts der Gewalt und Intoleranz zeigen im Club und in der Südkurve zu viele zu wenig Fairness und Zivilcourage.
PS. 1: Im Übrigen bin ich der Meinung, dass Kanton und Bund Sans-Papiers regularisieren sollten.
Stadtrat, Daniel Leupi, Finanzdepartement