Daniel Leupi
Der Vorplatz vor dem Verwaltungszentrum Werd hat zwei Gesichter. Auf seinen weissen Platten herrscht tagsüber ein Kommen und Gehen von Mitarbeitenden, Kund*innen und Lieferant*innen. Ab und zu eilen Personen herbei, die ihre Steuererklärung in den grossen, grauen Briefkasten einwerfen. Und mittags, im Sommerhalbjahr, sitzen auf seinen Treppen zahlreiche Mitarbeitende im Sonnenlicht und essen ihre Sandwiches und Salate.
Abends und am Wochenende ist das Bild ein ganz anderes: Auf den Treppenstufen, die zum Pavillon führen, vollführen Jugendliche tollkühne Kunststücke auf ihren Skateboards. Sie nutzen den Vorteil, dass hier keine Verwaltung die Benutzung mit Verbotsschildern und Hindernissen verunmöglicht. Oder man sieht Gruppen von Sportler*innen, die unter Anleitung ihrer Trainerin Übungen machen.
Der grosse, vom Strassenverkehr abgetrennte Platz ist auch ein idealer Ort, um das Velofahren zu lernen. So auch jüngst: Ein vielleicht vierjähriges Mädchen fuhr zum ersten Mal allein mit dem Velo über den Platz. Ihre Begeisterung war ansteckend. Sie brauchte zwar noch Hilfe beim Anfahren, hielt aber schnell das Gleichgewicht. Der Vater lief mit, da sie das Abbremsen vor der Fassade noch nicht beherrschte. Sofort nahm das Mädchen einen zweiten Anlauf. Bremsen konnte sie zwar noch immer nicht, als sie sich wieder dem Gebäude näherte. Aber für was gibt es einen Lenker? Zum Kurvenfahren! Und auch das klappte. Der Jubel war gross.
Es berührt mich immer wieder, die Begeisterung von Kindern über ihre Lernfortschritte mitzuerleben. Geben wir ihnen den Raum dazu!
PS. Im Übrigen bin ich der Meinung, dass Regierungs- und Bundesrat Sans Papiers regularisieren sollten.
Stadtrat
Daniel Leupi
Finanzdepartement