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Kultur

Marc Sway freut sich, seine neuen Songs präsentieren zu können. Bild: PD

Eine Reise zurück zu seinen brasilianischen Wurzeln

Von: Reinhold Hönle

02. April 2019

Der Schweizer Popstar Marc Sway tritt am Donnerstag, 2. Mai, im Kaufleuten auf. Dort spielt er auch Songs seines neusten Werks «Way Back Home», das am 12. April in die Läden kommt.

Wie hoch ist Ihr Ruhepuls?
Marc Sway: Ich glaube, je älter ich werde, umso tiefer wird er. Eigentlich bin ich ein ganz ruhiger Mensch – bis es um Musik geht. Dann bin ichs nicht mehr! Wenn es auf den grossen Bühnen stürmisch wird, hilft mir jedoch die zunehmende Erfahrung, cool zu bleiben und die Übersicht zu bewahren, obwohl alles in dir sagt: Du musst noch mehr Gas geben.

Der Videoclip zu «Beat Of My Heart» zeigt Sie, wie Sie müde ins Bett fallen und von einer wilden Party in Ihrem Hotelzimmer träumen. Was entspricht der Realität, wenn Sie auf Tour sind?
Wenn man als Musiker ein paar Stunden nach dem Konzert ins Hotelzimmer kommt, ist der Adrenalinspiegel oft noch so hoch, dass man nicht schlafen kann. Wenn es anderen auch so geht und man Pech hat, wird das eigene Zimmer zum Partyzimmer. Dann kann man definitiv nicht schlafen! (lacht)

Ist das Lied in so einer schlaf­losen Situation entstanden?
Nein, wir waren zu dritt in einer Studiosession. Lars Christen, der eine Produzent, hat einen Beat programmiert. Irgendeiner von uns hat begonnen, eine Melodie dazu zu singen, und zum Schluss haben wir gemerkt, dass wir es alle tun. Das war so ein Ohrwurm, dass er uns nicht mehr aus dem Kopf ging.

Was hat Ihr Herz in den letzten Wochen höherschlagen lassen?
Ich bin vor der Tournee und der Albumveröffentlichung zwei Wochen in die Ferien gegangen, und zwar an den Ort, an dem die Umwelt so ruhig ist wie sonst nirgends. Dort bin ich abgetaucht.

Wo?
Auf den Malediven. Ich bin passionierter Taucher und fühle mich an keinem Ort so schwerelos und weg von allem.

Auch von der Familie?
Nein, die ist mitgekommen. Meine 10-jährige Tochter hat ihren ersten Tauchgang mit der Flasche gemacht.

Wie schwierig ist es für Sie, Beruf und Privates zu vereinbaren?
Manchmal gelingt es sehr gut, manchmal weniger. Vor allem im Prozess des Songschreibens bin ich oft nur physisch anwesend, aber in Gedanken woanders. Meine Frau sagt den Kindern dann: «Jetzt flüügt de Papi.» Severine war schon vor der Hochzeit klar, dass ich auch mit der Musik verheiratet bin.

Mit welchen Gefühlen nähern Sie sich dem 40. Geburtstag, den Sie im Juni feiern können?
Ich freue mich auf die Zeit, die kommt. Als ich für dieses Album mit Nemo zusammenarbeitete, habe ich mich über die Jugendlichkeit und Leichtigkeit gefreut, mit der er die Sachen anpackt. Das hat mir ein Lächeln aufs Gesicht gezaubert und mich inspiriert. Ich finde das Älterwerden aber genauso spannend und habe keine Angst davor. Ausserdem ist alles eine Frage der Perspektive. Ich denke wie die 80-jährige Brasilianerin, die mir gesagt hat, alte Menschen wären für sie Menschen, die 20 Jahre älter sind als sie...

Woher kam das Bedürfnis, Ihre brasilianischen Wurzeln mehr in Ihre Musik einfliessen zu lassen?
Den Traum habe ich, seitdem ich Musik mache. Was in der Theorie einfach schien, war in der Praxis aber schwierig umzusetzen. Vielleicht hat es eine gewisse Erfahrung gebraucht. Wenn der Rhythmus noch mehr Teil der Musik werden soll, musst du noch mehr loslassen lernen und gewisse Risiken auf dich nehmen. Das hat sich schon 2010 gelohnt, als ich «Tuesday Songs» mit einer mir unbekannten Band in den USA aufgenommen habe.

Hat es Ihnen Türen geöffnet, dass Sie von einem TV-Team ­begleitet wurden?
Es lag mehr daran, dass ich schon ein Jahr zuvor in Brasilien war und mir ein Netzwerk aufbaute. Und es hat geholfen, dass ich während der Olympischen Spiele Kulturbotschafter für die Schweiz sein konnte und im House of Switzerland Menschen und Künstler kennen lernte, die zur Spitze der brasilianischen Studio- und Produzentencracks zählen. Sonst wäre ich kaum an diese Leute herangekommen.

Haben Sie in Ihrer Jugend mit der Familie die brasilianische Verwandtschaft besucht?
Ja, wir sind einmal pro Jahr nach Brasilien gereist und haben länger Ferien gemacht. Und das in einer Zeit, als es noch keine Billigflieger gab! Das war für meinen Vater eine ziemliche finanzielle Herausforderung, aber für meine Mami sehr wichtig, da Brasilianer besonders stark vom Heimweh geplagt sind.

Wie hat sich Brasilien textlich niedergeschlagen?
Es gibt zwei Stücke, wo sich – wie man das von meiner früheren Single «Severina» kennt – Englisch und Portugiesisch abwechseln. Der Einfluss auf die Rhythmik ist jedoch grösser, wobei ich mich vor allem von der Energie und Kreativität des Landes inspirieren lassen und nicht das Klischee Brasilien bedienen wollte.

Weitere Informationen:
Marc Sway live, Donnerstag, 2. Mai, Kaufleuten, Pelikanplatz 18, Zürich www.kaufleuten.ch

 

TICKETS ZU GEWINNEN

Das «Tagblatt der Stadt Zürich» verlost 2 × 2 Stehplatztickets für das Marc-Sway-Konzert am 2. Mai im Kaufleuten Zürich. Senden Sie uns eine E-Mail mit Namen, Adresse, Telefon und Betreff Sway an: gewinn@tagblattzuerich.ch

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