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Kultur

Ist die Hauptprotagonistin des neuen Asterix-Bandes: Adrenaline, die Tochter von Vercingetorix. Bild: © Egmont Ehapa Media

Immer Ärger mit den Teenagern

Von: Sacha Beuth

29. Oktober 2019

COMIC Im eben erschienenen 38. Asterix-Band sorgt nicht nur die Tochter des gallischen Helden Vercingetorix, sondern auch andere Heranwachsende des uns wohlbekannten Dorfes für Aufruhr. Den üblichen Hauptprotagonisten Asterix und Obelix bleibt in diesem – erneut mit lustigen Anspielungen versehenen – Abenteuer meist nur eine Nebenrolle.

Eines Abends tauchen im Dorf von Asterix und Obelix zwei Häuptlinge der Arverner (Fans der Comic-­helden wissen: Das sind die mit dem «sch»-Sprachfehler») auf. Im Schlepptau haben sie ein Teenager-Mädchen namens Adrenaline. Dieses ist die Tochter des historisch verbürgten gallischen Widerstands- kämpfers Vercingetorix und soll im Dorf vor dem Verräter Miesetrix beschützt werden, der die Häuptlingstochter entführen und den Römern als Geisel übergeben will. Asterix und Obelix erhalten von Häuptling Majestix daraufhin den Auftrag, Adrenaline als «heimliche» Leibwächter zu begleiten. Keine leichte Angelegenheit, denn das rothaarige Mädchen ist voll in der Revoluzzerphase, findet alles und jeden doof und brennt darauf, bei der nächsten Gelegenheit auszubüxen. Unterstützung findet es dabei bei den gleichaltrigen – und erstmals präsentierten – Söhnen von Verleihnix und Automatix.

Obelix’ «böser» Lebensstil

In «Die Tochter des Vercingetorix» zeigen sich Texter Jean-Yves Ferri und Zeichner Didier Conrad zum vierten Mal verantwortlich. Ersterer (bzw. dessen Übersetzer ins Deutsche) überzeugt mit vielen lustigen Anspielungen auf Zitate von Persönlichkeiten und aktuellen Themen. Etwa wenn Miesetrix dem römischen Zenturio von Babaorum in Harry-Potter-Manie verrät, dass sich im gallischen Dorf die Tochter von «du weisst schon wem» befindet. Bei der Namensgebung ist dann nicht alles gelungen. Adrenaline für eine impulsive Teenager­ dame ist sicher perfekt, wohin­gegen Aspix für den Sohn von Verleihnix oder Nosferatus für das Pferd von Miesetrix eher gesucht oder sogar zusammenhanglos sind (rote Augen allein machen keinen Vampir). Echt gelungen sind wiederum die Dialoge, wenn die Ansichten von Teenagern und Erwachsenen aufeinanderprallen – was zu seinem Leidwesen insbesondere Obelix wegen seines Wildschwein- und Zaubertrankkonsums erfahren muss. Greta Thunberg lässt hier grüssen.

Zeichnerisch gibt es am neuen Band nur wenig auszusetzen. Alles in gewohnter Topqualität. Einzig etwas mehr Variation in der Mimik hätte man sich manchmal gewünscht. So ist etwa Miesetrix praktisch dauernd am Zähnefletschen. Das ist langweilig. Insgesamt ist Band 38 solide und macht Spass. Die Story an sich bietet jedoch nur wenig Überraschendes und Packendes. Hier besteht noch Luft nach oben. Ins Regal eines echten Asterix-Fans gehört das Heft trotzdem.

Bücher zu gewinnen!

«Die Tochter des Vercingetorix» wird vom Verlag Egmont Ehapa Media herausgegeben und ist seit dem 24. Oktober im Handel oder über www.egmont-shop.de erhältlich. Das «Tagblatt der Stadt Zürich» verlost 3 x 1 Exemplar des neuen Bandes unter seiner Leserschaft. Schreiben Sie uns eine E-Mail mit Namen, Adresse, Telefon, E-Mail-Adresse und Betreff Asterix38 an: gewinn@tagblattzuerich.ch

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