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Plötzlich hielten sich "oben mit" und "oben ohne" die Waage. Bild: PD

Als die Nudisten die Badis eroberten

In den späten 70er- und frühen 80er-Jahren waren die Nackten in den Zürcher Badis auf dem Vormarsch.

Hinter dem Eisernen Vorhang, drüben, in der tristen DDR, tobte der Aufstand der Nackten. An den Stränden der Ostsee sprengten die Badenden im wahrsten Sinn des Wortes die Hüllen des Alltags, um sich frei, im Adams- und Evakostüm, dem Sommer hinzugeben. Die Freikörperkultur gehörte im sozialistischen Staat zum gesellschaftlich anerkannten und später sogar vom SED-Regime unterstützten Strandkult.

In der Schweiz ging es diesbezüglich geradezu prüde zu und her. Das «Blüttle» am Badestrand war verpönt, verdrängt, verboten. Lediglich ein paar hartgesottene Lebensreformer um die sogenannten Lichtbündler liessen regelmässig ihre Hüllen fallen – und ernteten allerorten Empörung. Doch Ende der 70er-, Anfang der 80er-Jahre schien sich etwas zu ändern. Die Nackten waren plötzlich auf dem Vormarsch. In Zürich, im Strandbad Tiefenbrunnen, hielten sich auf einmal «oben mit» und «oben ohne» die Waage, wie die «Schweizer Illustrierte» im Sommer 1980 verblüfft konstatierte. Revolutionär war es geradezu, dass Bern 1978 «das ganze oder teilweise Entblössen der weiblichen Brüste in öffentlichen Badeanstalten» legalisiert hatte. Der Trend aus dem Osten war nicht mehr aufzuhalten, eine wirtschaftliche Nische für die Tourismusbranche gefunden. So bot der Zürcher Reiseveranstalter Sun Club 1985 Info-Veranstaltungen für Naturisten an oder Reisen ins FKK-Dorf an der spanischen Costa del Sol.

Doch so sehr die Stadt dieser neuen Kultur sanft entgegenkam, indem sie erste FKK-Zonen in Erwägung zog, wollte sie 1984 doch wieder hart durchgreifen – und zumindest den Tanga aus den Badis verbannen.

Saisonstart am 10. Mai 2014: Die neue Sommerbadesaison wartet mit einer Neuheit auf. Einzeltickets sind im Onlineshop als Handytickets erhältlich. Am günstigsten geht man mit dem Sportabo schwimmen - wer das Sportabo im Onlineshop bezieht, kann noch bis Ende Mai von 10 Prozent Rabatt profitieren.
www.sportamt.ch

 

09. Juli 2013

Von: Jan Strobel

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