Das Rätsel um den Panther
Nicht nur Leoparden, sondern auch andere Raubkatzen werden gelegentlich als Panther bezeichnet. Das führt zu einem Wirrwarr. Das «Tagblatt» hilft mit einer kleinen Zoologie-Lektion. - Von Sacha Beuth
Schwarzer Panther in freier Wildbahn in Südafrika. Bild: Unsplash/Britt Weckx
Nicht nur Leoparden, sondern auch andere Raubkatzen werden gelegentlich als Panther bezeichnet. Das führt zu einem Wirrwarr. Das «Tagblatt» hilft mit einer kleinen Zoologie-Lektion. - Von Sacha Beuth
Einen Schwarzen Panther haben viele schon gesehen, entweder im Zoo, in einer TV-Dokumentation oder eher selten live in freier Wildbahn. Auch dürfte Bagheera aus Rudyard Kiplings (beziehungsweise Disneys) Dschungelbuch allgemein bekannt sein. Weniger bekannt sein dürfte, dass es sich hierbei nicht um eine Tierart, sondern lediglich um eine melanistische Form, also einen Schwärzling, handelt. Und dass die Bezeichnung Panther für verschiedene Arten verwendet wird.
Doch der Reihe nach. Im Allgemeinen dient der Name Panther als Synonym für den Leoparden, einer Grosskatzenart, die sowohl in Afrika wie in Asien vorkommt und mit dem Kaukasus sogar Europa erreicht. Wie bei mehreren anderen Tierarten wie etwa Eichhörnchen, gewissen Hirschen und Schlangen oder vielen Haustieren kommen auch beim Leoparden Exemplare vor, deren Fell oder Haut durch Melanine eine dunkle Pigmentierung erhalten hat. Ursachen hierfür sind meist genetische Veränderungen, wobei der Melanismus beim Leoparden rezessiv erfolgt. Das heisst, das entsprechende Gen, das die Schwarzfärbung vererbt, muss in beiden Elterntieren vorhanden sein, damit ein Nachwuchs mit Schwärzlingen resultiert. Dies im Gegensatz zum dominanten Gen, das lediglich ein Elterntier in sich tragen muss, damit schwarze Jungtiere auftreten können(!).
Wissenschaftlich wird der Leopard als Panthera pardus bezeichnet, wobei der erste Begriff für die Gattung der Grosskatzen und der zweite für die Art an sich steht. Zur Gattung der Grosskatzen gehören auch Löwe, Tiger und der amerikanische Jaguar, wissenschaftlich Panthera onca. Dies und die äussere Ähnlichkeit erklärt, warum auch schwarze Exemplare des meist ebenfalls gefleckten Jaguars Panther genannt werden. Allerdings kann man auch schwarze Jaguare mit etwas Übung (bulligerer Körper, runderer Kopf, kürzerer Schwanz) von schwarzen Leoparden unterscheiden.
In den USA gibt es noch eine weitere Raubkatze, die als Panther bezeichnet wird: Der Florida-Panther. Der ist jedoch trotz seines stattlichen Erscheinungsbildes keine Grosskatze im wissenschaftlichen Sinn, sondern vielmehr eine Unterart des Pumas oder Cougars und somit eine Kleinkatze.
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