Qual der Wahl beim Christbaum
Die Nordmanntanne bleibt unangefochten die Nummer eins unter den Weihnachtsbäumen – auch in Zürich. Dabei gäbe es noch andere Baumarten, die sich als Christbaum eignen würden. - Von Chantal Cosandey
Blautannen (hell, vorne) und Nordmanntannen (grün, Mitte) sind schweizweit Verkaufshits in der Weihnachtszeit – auch in Zürich. Bild: Wald Schweiz
Die Nordmanntanne bleibt unangefochten die Nummer eins unter den Weihnachtsbäumen – auch in Zürich. Dabei gäbe es noch andere Baumarten, die sich als Christbaum eignen würden. - Von Chantal Cosandey
Wenn Weihnachten näher rückt, stellt sich für viele Familien die Frage nach dem perfekten Christbaum. In der Schweiz dominiert dabei die lokal angebaute Nordmanntanne den Markt – sie macht rund 65 Prozent aller verkauften Bäume aus. Auch in der Stadt Zürich ist sie die beliebteste Wahl. Doch immer mehr Stimmen, darunter auch Wald Schweiz und IG Suisse Christbaum, plädieren für mehr Vielfalt bei der Auswahl von Christbäumen.
Auch in Zürich bevorzugen die Käuferinnen und Käufer laut Nils Schönenberger, Förster Waldrevier Uetliberg, vor allem die Nordmanntanne: Mehr als die Hälfte der verkauften Bäume entfällt auf diese Art. Etwa 30 Prozent entscheiden sich für die günstigere Rottanne, auch bekannt als Fichte, während rund 15 Prozent zur Blautanne greifen, die durch ihre charakteristische blaue Färbung auffällt.
Vielfalt statt Monokultur
Gemäss einer Medienmitteilung von Wald Schweiz und IG Suisse Christbaum sollten Käuferinnen und Käufer beim Baumkauf nicht nur den Preis, sondern auch die Langlebigkeit berücksichtigen. Im Vergleich zur Nordmanntanne, die aufgrund ihrer Haltbarkeit und weichen Nadeln besonders geschätzt wird, ist die Fichte zwar deutlich günstiger, verliert jedoch schneller ihre Nadeln. Neben diesen bekannten Christbaumarten gibt es auch viele weniger verbreitete, aber ebenso beeindruckende Alternativen, die in der Schweiz angebaut werden. Die Frasertanne zum Beispiel verströmt einen angenehmen Zitronenduft und ist schwer entflammbar – ein Sicherheitsvorteil. Auch die Weissfichte und die Coloradotanne sind interessante Optionen. Letztere zeichnet sich durch weiche Nadeln aus, während die Weissfichte aufgrund ihres dichten Wuchses laut dem Verband der Waldeigentümer schwieriger zu schmücken ist.
Hauptsache lokaler Anbau
Nils Schönenberger betont jedoch, dass der Anbau von Weihnachtsbäumen im Zürcher Stadtwald auch Herausforderungen mit sich bringt: «Weil Grün Stadt Zürich auf jeglichen Dünger oder Pestizide verzichtet, schaffen es nicht alle Bäume, gross zu werden. Dadurch gibt es natürliche Ausfälle. Zudem benötigt es auch genügend Flächen, um eine Weihnachtsbaumkultur anzulegen.» Die Idee, die Vielfalt der angebotenen Baumarten in Zürich zu erhöhen, wird laut dem Förster durch die Nachfrage der Kundschaft beeinflusst. Diese liegt mehrheitlich bei den klassischen Arten wie der Nordmanntanne und Rottanne. Der Wunsch nach Alternativen wie der Frasertanne oder der Weissfichte ist aus seiner Erfahrung im Verkauf in Forstgärten und Werkhöfen in der Stadt Zürich nicht bekannt.
Privat hat Nils Schönenberger keine bevorzugte Baumart für Weihnachten: «Mir persönlich gefallen alle Nadelbäume und ich habe keinen Favoriten für Weihnachten. Wichtig ist mir, dass der Baum lokal gewachsen ist. Am liebsten ohne Dünger und Pestizide, wie wir das hier im Forstgarten machen. Und zwar vom Samen bis zum Baum.»
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