Ärger über E-Mopeds
In Zürich gibt es neu E-Mopeds zur Miete. Sie blockieren jedoch das Trottoir. Die Stadt plant Parkplätze im Kreis 1, der SVP reicht das nicht. - Von Clarissa Rohrbach
E-Mopeds versperren den Weg auf den Zürcher Trottoirs. Bild: CLA
In Zürich gibt es neu E-Mopeds zur Miete. Sie blockieren jedoch das Trottoir. Die Stadt plant Parkplätze im Kreis 1, der SVP reicht das nicht. - Von Clarissa Rohrbach
Bei den E-Leihfahrzeugen herrscht in der Stadt Wildwuchs. Seit einigen Jahren bieten immer mehr Firmen E-Trottinetts zum Mieten an. Das System ist einfach: QR-Code mit der entsprechenden App scannen und losfahren. Mittlerweile gibt es in Zürich neun Anbieter, rund 6000 E-Leihfahrzeuge sind in der Stadt verfügbar. Seit Neustem stehen nun auch E-Mopeds der Firma Go Green City auf den Trottoirs herum. Im Unterschied zu Firmen wie Lime oder Bird, beide aus den USA, ist diese Firma in der Schweiz angesiedelt. Das waadtländische Kleinunternehmen will nach Zürich das ganze Land erobern. «Als Schweizer Unternehmen kennen wir die Bedürfnisse der hiesigen Städte», sagt Gründer und Ceo Jose Tavares.
Zurzeit gibt es in der Stadt 400 E-Mopeds von Go Green City. Der Unterschied zu den E-Trottinetts: Man sitzt auf dem Fahrzeug, wie auf einem herkömmlichen Roller. Beim Lenkrad ist ein Körbchen angebracht, um seine Sachen zu verstauen. Mit einer Geschwindigkeit von 20 Kilometern pro Stunde sind die E-Mopeds Velos gleichgestellt, es besteht keine Helmpflicht. Eine Fahrminute kostet 34 Rappen. «Wir wollen mit unseren E-Mopeds ein anderes Kundensegment ansprechen, etwa Leute mit Gepäck oder die den Komfort eines Rollers bevorzugen», sagt Tavares.
Doch die E-Mopeds passen nicht allen. Bei der Stadt sind Reklamationen aus der Bevölkerung eingegangen, die klagen, dass falsch abgestellte Fahrzeuge den Weg auf dem Trottoir versperren. Die Behörden schreiben den Firmen vor, falsch abgestellte Fahrzeuge innert 24 Stunden einzusammeln. Zwar brauchen die Anbieter von E-Leihfahrzeugen eine Bewilligung, doch laut der Dienstabteilung Verkehr könne man wegen der in der Bundesverfassung garantierten Wirtschaftsfreiheit die Tätigkeit nicht einfach unterbinden. «Wir können nur die Auflagen steuern, damit Ordnung und Sicherheit gewährleistet bleiben», sagt Sprecherin Nadja Häberli. Die Stadt prüfe Anpassungen an den geltenden Rahmenbedingungen. Doch zurzeit sei am Verwaltungsgericht ein Verfahren hängig. «Wir warten das Urteil ab, bevor wir etwas am heutigen Regime ändern», so Häberli.
Auch SVP-Gemeinderat Walter Anken regt sich über die herumstehenden E-Leihfahrzeuge auf. Er hat zusammen mit Michele Romagnolo (SVP) ein Postulat eingereicht, das den Stadtrat aufforderte, zu prüfen, ob fixe Parkplätze für E-Scooter geschaffen werden können. «Es braucht Ordnung in der Stadt», sagt Anken. Wegen der falsch abgestellten Fahrzeuge müssten Familien mit Kinderwagen auf die Strasse ausweichen. Und für seh- sowie gehbehinderte Menschen entstehe eine Unfallgefahr. Anken zitiert St. Gallen als Vorbild, wo bereits jetzt E-Leihfahrzeuge nur auf bestimmten Flächen abgestellt werden können. Der Gemeinderat hat Walter Ankens Vorstoss abgelehnt.
Die Stadt hat bereits ein Pilotprojekt mit 12 Abstellplätzen für E-Leihfahrzeuge durchgeführt. Dabei stellte man laut Nadja Häberli fest, dass die bevorzugte Parkierung mehr Ordnung und Sicherheit bringe. Die Abstellflächen im Kreis 1 bleiben bestehen. Ab 2026 sollen weitere Parkplätze schrittweise eingerichtet werden. «Das Problem mit den falsch abgestellten E-Leihfahrzeugen besteht vor allem in der Innenstadt», sagt Häberli. Walter Anken genügt das nicht. «Es braucht Parkplätze in der ganzen Stadt», sagt er. Er überlege sich, wieder einen entsprechenden Vorstoss einzureichen.
Es wäre eigentlich einfach. Genügend markierte Abstellflächen für die E-Trottis und Roller verteilt über die Stadt! Falsch Abgestellte werden mit Busse an die Betreiber geahndet! Meine Behauptung: Ohne Freefloating funktionierts nicht wegen der Bequemlichkeit der BenützerInnen!
Häfliger antwortenDiese e-Trotinettes etc. sind eine Plage. Ueberall stehen oder liegen sie herum versterren das Trottoir und behindern den Verkehr. Im übrigen ist dies nur gut für Leute die zu faul sind einige Schritte zu gehen. Zudem gehen alle Einnahmen von diesen Betreibern nach USA. Haben wir das eigentlich nötig? Anstatt dass lokale Betreiber und Transportdienstleister unterstützt werden.
Weber R. antwortenLade Fotos..