In der Zwickmühle
Die Sanierungspläne für die Kasernen- und Landiwiese könnten Grossveranstaltungen vor Standortprobleme stellen. - Von Jan Strobel
Visualisierung der künftigen Kasernenwiese: Hat es hier noch Raum für grosse Festivals? Visualisierung: Tom Schmid
Die Sanierungspläne für die Kasernen- und Landiwiese könnten Grossveranstaltungen vor Standortprobleme stellen. - Von Jan Strobel
Zürcher Grossveranstaltungen wie das Latin Festival «Caliente!», das albanische Musikfestival «alba», das 1.-Mai-Fest, das Zurich Pride Festival oder das Zürcher Theater Spektakel könnten die kommenden Jahre mit einem Standortproblem konfrontiert werden. Tatsächlich stehen sowohl das Kasernenareal als auch die Landiwiese vor grösseren Sanierungs- und Aufwertungsarbeiten, also genau jene prominenten Areale, auf denen die verschiedenen Festivals durchgeführt werden. Ab 2027 soll die Grünanlage im Kasernenareal neu gestaltet werden und künftig vollumfänglich als öffentlicher Freiraum nutzbar sein. Das Projekt «Blaumeise» soll die räumliche Grosszügigkeit bewahren. Unter anderem wird die bereits bestehende Rosskastanienallee mit einem weiteren Kranz aus Bäumen ergänzt. Der asphaltierte Mittelstreifen verschwindet zugunsten einer zusammengefügten Allmend («Tagblatt» vom 12.3.).
Über die Umbaupläne für die Landiwiese sind noch keine näheren Details bekannt. Gleichwohl waren sie bereits Thema im Gemeinderat. Im Hinblick auf das Zurich Pride Festival reichten Marco Denoth (SP), Marita Verbali (FDP) und Karin Weyermann (Die Mitte) eine Dringliche Schriftliche Anfrage ein. Darin wollen sie unter anderem wissen, wo aus Sicht des Stadtrats das Festival in den Jahren 2026, 2027 und 2028 während des Umbaus der Kasernen- und Landiwiese stattfinden könnte. «Der Zeitplan der Umbauarbeiten an der Kasernenwiese und der Landiwiese stellt zweifellos eine grosse Herausforderung für das Zurich Pride Festival dar, gerade weil beide zentralen Veranstaltungsorte gleichzeitig nicht zur Verfügung stehen», so FDP-Gemeinderätin Marita Verbali. Ob der Zeitplan grundsätzlich verfehlt sei, lasse sich ohne genaue Kenntnis der städtischen Bauplanung nicht abschliessend beurteilen. Gerade für Grossveranstaltungen sei eine Planungssicherheit essenziell. «Wir fordern von der Stadt eine frühzeitige, verbindliche Unterstützung bei der Sicherstellung eines geeigneten Festivalgeländes sowie eine klare Kommunikation zur möglichen Route der Pride. Zudem erwarten wir, dass die Stadt auch langfristig Flächen wie die Kasernenwiese nach Abschluss der Umbauarbeiten wieder für Veranstaltungen wie die Pride zur Verfügung stellt.»
Mit Verweis auf das laufende politische Geschäft gibt Grün Stadt Zürich derzeit noch keine Auskunft über den genauen Fahrplan bzw. die detaillierte Integration von Veranstaltungen während der Sanierungsarbeiten der Landi- und Kasernenwiese. Direkt betroffen von den Gestaltungsplänen auf der Kasernenwiese ist Roger Furrer, Organisator des Latin Festivals «Caliente!». «Es ist noch völlig unklar, ob wir das Festival 2027 durchführen können, vor allem dann, wenn zeitgleich auch die Landiwiese als Alternativstandort saniert werden sollte», betont Roger Furrer. «Die Kasernen- und die Landiwiese sind die einzigen Areale in der Stadt, die sich für grosse Festivals eignen.» Roger Furrer hofft, dass der Baubeginn auf der Kasernenwiese erst nach dem Sommer 2027 in Angriff genommen wird, damit die Jubiläumsausgabe zum dreissigsten «Caliente!» stattfinden könne.
FDP-Gemeinderätin Marita Verbali bringt ihrerseits als Alternativstandort für Grossveranstaltungen die Allmend bei der Brunau ins Spiel. «Diese ist allerdings nicht ganz so zentral gelegen.»
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