André Odermatt
Einige von Ihnen haben früher sicherlich auch wie ich Radio gehört. Und da hat man gehört, was halt gerade im Radio lief. Heute ist das anders – vor allem bei den Jungen. Sie hören mit einem Klick ihre Lieblingsmusik auf Spotify oder Youtube. Radio ist vielleicht schon fast ein Fremdwort.
Schon bald werden aber einige der jungen Zürcher*innen dem Radio ein Stück näherkommen. Denn dort, wo früher Radio gemacht wurde, werden schon bald Teenager zur Schule gehen: In der Schulanlage Brunnenhof. Die neue Sekundarschule im Schulkreis Waidberg hat nämlich ein spezielles Zuhause. 15 Klassen ziehen im Juni in das ehemalige und denkmalgeschützte Radiostudio ein. Ein Gebäude mit Charme und Geschichte.
Aber wie macht man aus einem Radiostudio eine Schule? Wir hatten Glück, denn das Gebäude wurde ursprünglich als Berufsschule konzipiert und eignet sich so also wunderbar für die Schulnutzung. Später wurde es aber als Büro und vom SRF fürs Radiomachen genutzt. Der Innenbereich musste also umgebaut werden, damit die Schüler*innen zugleich lernen und Sport treiben, sich verpflegen und zusammen «rumhängen» können.
Von aussen werden Sie den Unterschied aber nicht gross merken. Und das ist gut so! Die Gebäudehülle ist nämlich dieselbe und macht das Schulhaus zu einem Vorzeigeprojekt. Das «Bauen im Bestand», also mit dem bestehenden Gebäude weiterbauen, statt neu zu bauen, spart Treibhausgasemissionen und leistet einen wichtigen Beitrag zum Netto-Null-Ziel der Stadt Zürich.
Und es lebt so ein Stück Radiostudio in der Schule weiter. Zum Beispiel mit den historischen Aufnahmestudios, die von der Musikschule Konservatorium Zürich zum Proben und für Auftritte genutzt werden.
Das zeigt: Wenn Altes geht, kommt Neues. Oder beides verschmilzt miteinander.
Stadtrat André Odermatt
Hochbaudepartement