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Album

1000 Punkte für GZSZ, 0 für die Schweiz

Von: Maja Zivadinovic

17. Mai 2016

Maja tratscht.

Heute ist ein grosser Tag. Für mich bedeutungsvoller als Weihnachten und Geburtstag zusammen. An diesem eigentlich normalen Mittwoch feiert meine ungeschlagene Lieblingsserie «Gute Zeiten, schlechte Zeiten» die 6000. Folge. Ich war 12 Jahre alt, als RTL die Daily Soap zum ersten Mal ausstrahlte. Ich sass schon damals vor dem Fernseher. Heute tu ich das auch. Den ganzen Tag. Weil der Sender vom Morgen bis zum Abend auf ein GZSZ-Special setzt. Um 19.40 Uhr knallt dann das Feuerwerk. In Form einer Folge, die dieses Mal statt nur knapp 30 Minuten eine ganze Spielfilmlänge dauert. Party on! Normalerweise werde ich ja ausgelacht, wenn ich zugebe, dass ich ein grosser GZSZ-Fan der ersten Stunde bin. Der Erfolg der Serie gibt mir aber recht. Erinnern Sie sich noch an Mia Aegerter? Die Zürcherin spielte vor Jahren Xenia di Montalban bei GZSZ. Damals kannten Mia alle, heute fast keiner mehr.

Einer, der es ebenfalls begriff, die Mega-Zuschauerquote der Seifenoper für sich zu nutzen, ist DJ Antoine. Im Dezember 2015 konnte sich der Musiker einen Gastauftritt bei GZSZ sichern und spielte – ganz Egozentriker – sich selbst. Kluger Mann! Sehr viel gescheiter als all jene, die es immer noch wagen, für die Schweiz am Eurovision Song Contest mitzumachen, um entweder schon im Halbfinale, wie Rykka mit «The Last of Our Kind» letzten Donnerstag, rauszufaulen oder wie ein Haufen anderer mit null Punkten nach Hause zu kommen. Wann gestehen wir uns ein, dass Céline Dion 1988 mit «Ne partez pas sans moi» (Ein grosser Song!) zum letzten Mal für uns gewann und wir einfach zu wenig gut sind, um mit ganz Europa mitzuhalten? Also Schweiz, bist du jetzt endlich so weit, dir einzugestehen, dass wir in Sachen TV-Serien, Musik und auch Fussball das Schlusslicht nur schon im deutschsprachigen Raum bilden?
 
Klatschkolumnistin Maja Zivadinovic ist Redaktorin bei «Tilllate» und «20 Minuten».

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