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Album

Abschied tut weh

Von: Rita Angelone

10. Juni 2014

Ja, man könnte sie mehr als nur manchmal auf den Mond schiessen, diese Kinder. Nur: Wenn sie sich dann tatsächlich Richtung Mond aufmachen und zwei Nächte wegbleiben, dann ist es einem doch alles andere als wirklich recht .

So geschehen letzten Samstag, als sich der Grosse als Astronaut gekleidet und mit Helm und Sauerstofftank ausgerüstet ins Ausbildungscamp der «International Space Scout Association» (sprich: ins Pfingstlager der Wölfli) verabschiedete, um sich zum Raumfahrer ausbilden zu lassen. Natürlich wusste ich schon lange, dass dieser Moment kommen würde, und ich dachte auch, dass ich seelisch gut darauf vorbereitet wäre. Schliesslich übernachten unsere Buben seit eh und je hin und wieder auswärts, beide haben auch schon zweimal an einem Fünkli-Weekend der Pfadi teilgenommen.

Ausser dem omnipräsenten Phantomschmerz, den ich immer fühle, wenn die Buben nicht um mich herum sind, ertrage ich solche kleinen Aus­zeiten sonst immer sehr gut. Aber «sonst» sind sie an einem Ort, den ich kenne, bei Personen, die ich kenne. Am Samstag aber ist unser Grosser mit einer riesigen Meute Wölfli von dannen gezogen – irgendwohin, an einen Ort, den ich nur vom Aufgebot her kenne, mit lauter Menschen, die mir im Grunde genommen unbekannt sind.

Das ist eine neue Erfahrung für mich, und ich stelle fest: Beim Loslassen stehe ich noch ziemlich am Anfang, und ich frage mich jetzt schon, wie ich die noch viel grössere Herausforderung, die bereits in ein paar Wochen wieder ansteht, meistern werde. Dann nämlich wird der Grosse zu seinem ersten Sommerlager aufbrechen. Und dieses wird nicht nur ganze sieben (nie enden wollende!) Tage dauern, sondern – Jessesgott, stellen Sie sich vor, es regnet dann! – in einem Zeltlager stattfinden.

Demgegenüber wird mir diese abenteuerliche und atemberaubende Reise zum Mond im Nachhinein wohl wie ein gemütlicher, einfacher Sonntags­spaziergang vorkommen.

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