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Airlines nutzen Kunden aus
Von: Sacha Beuth
Die Reisebranche – und dabei insbesondere die Fluggesellschaften – zählen zweifellos zu den Geschäftszweigen, die von der Coronakrise am stärksten betroffen sind. So war und ist im Allgemeinen das Verständnis für staatliche Finanzhilfe für Lufthansa, Swiss und Co. auch gross. Darunter fällt auch die Fristerstreckung für Rückerstattungen bis zum 30. September. Völlig unverständlich ist hingegen, was für ein Gehabe die Airlines dabei an den Tag legen und mit welchem Selbstverständnis sie die Rückerstattung von Flugtickets hinauszögern. Zwar können sie nichts dafür, dass der Kunde nicht gefragt wird beziehungsweise wurde, ob er einer Fristerstreckung zustimme. Wohl aber dafür, dass er oftmals nicht einmal gezielt darüber informiert wurde, dass er den einbezahlten Betrag zugute hat.
Stattdessen musste er sich bei den sogenannten Servicecentern der Airlines zum Stand der Dinge erkundigen – wobei wegen Überlastung telefonisch meist kein Durchkommen war und noch immer ist. Derweil nutzen die Airlines die Fristerstreckung – und damit die Kunden, von denen manche den geschuldeten Betrag ebenfalls gut gebrauchen könnten – zwecks Liquiditätssteigerung aus. Bei diesen Vorzeichen darf man es wohl keinem verübeln, der Zweifel daran hat, dass bis Ende September auch jeder Betroffene sein Geld zurückerhalten wird.
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