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Alle willkommen!
Von: Rita Angelone
Seit letztem Freitag sind wir gesund und munter von unserer grossen USA-Reise zurück! Noch nie waren wir so lange und so weit weg. Die unzähligen Eindrücke, Erfahrungen und Emotionen auf dieser Reise und nicht zuletzt die Zeitverschiebungen «arbeiten» immer noch emsig in uns. Es kommt uns vor, als seien unsere Körper zwar wieder einigermassen zu Hause angekommen, doch unsere Köpfe und unsere Herzen irgendwo in der Ferne zurückgeblieben. Es wird wohl noch einige Zeit brauchen, bis wir alle Erlebnisse verarbeitet haben werden …
Von New York City über San Francisco bis hin zu Las Vegas und Los Angeles haben wir so ziemlich alles gesehen, was westliche Megacitys zu bieten haben. Im krassen Gegensatz dazu haben wir weite Teile der schier grenzenlosen, unwirtlichen und fast unbewohnten Mojave-Wüste durchquert, die so viele verblüffende Naturwunder birgt. Wir haben auf dieser Reise Adjektive wie «hoch», «gross» oder «weit» vollkommen neu kalibrieren müssen, nicht nur in Bezug auf Gebäude oder Strecken, sondern auch im Zusammenhang mit alltäglichen Dingen. Fünf Wochen lang haben wir in der Steigerungsform gelebt: eiskalte Klimaanlagen, riesige Essportionen, überdimensionierte Autos und Superlativ-bespickte Konversationen.
Was uns vom ersten Tag an ebenfalls aufgefallen ist und beeindruckt hat: die grundsätzliche Offenheit, Freundlichkeit und Zuvorkommenheit der Amerikaner gegebenüber Menschen, egal welcher Herkunft, egal welchen Genders. So hat uns gleich am Flughafen in New York City ein Plakat der örtlichen Tourismus-Institution mit folgendem Slogan begrüsst: «Some are born, some are made, all are welcome!» Oder in San Francisco stand auf dem Plakat des Bay-Area-Zugs: «On this train everyone is welcome!» Solche Botschaften würden sich auch in Zürich gut machen, oder? Was meinen Sie?
Rita Angelone (50) hat zwei Kinder (12- und 10-jährig).
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Leserkommentare
Martin A. de Zurich - Eine schöne Konklusion/Frage zum Schluss. Nur ist sie etwas einseitig. Ich bin eben aus New York zurück und dies nicht zum ersten Mal. Schon vor der Reise muss man diverse administrative Hürden überwinden. Mittlerweile geht dies elektronisch, dafür sogar
mehr anzeigen ... noch kostenpflichtig und es werden einem immer noch die skurrilsten Fragen gestellt. Heute wie früher hat man das Gefühl, jeder Einreisende werde unter Generalverdacht gestellt, Teil eines Terrornetzwerkes oder ein Nachkomme des 3. Reichs zu sein. Kurz nach der Ankunft (wahrscheinlich grad nach dem Plakat, das Ihnen so gefällt), wird man vor der Einreise dann wie eine Herde herumgeschoben, mit etwas Pech kann dies bis zu vier Stunden dauern. In unserem Fall warteten wir knappe zwei Stunden, währenddem ältere Leute sich mitten in der Reihe aus Müdigkeit hinsetzen mussten. Eine Mutter mit Kleinkindern wurde brüsk zusammengestaucht als sie fragte, warum das so lang daure. Am Schalter endlich angekommen, wird man nochmals ausgefragt - vom Beruf bis zum Schweizer Militärdienst, dem ich schon aus Altersgründen längst nicht mehr angehöre. In Manhattan, da gebe ich Ihnen Recht, ist dann alles cool und für uns kleinen Schweizer natürlich per se "easy". Wer aber näher hinsieht, entdeckt Verbote hüben wir drüben, flankiert von der Androhung von horrenden Strafen. Mir hat es irrsinnig gefallen aber Ihr Bild ist leider medientypisch. Man möchte eine Aussage machen und blendet im Vergleich alles mögliche aus. So willkommen ist man in den USA nicht erst seit Trump nämlich überhaupt nicht.