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Album

Alle zwei Jahre

Von: Rita Angelone

20. Juni 2016

Seit 1982, als Italien Fussball-Weltmeister wurde und ich gerade mal 14 Jahre alt war, gibt es keine EM oder WM, an die ich mich nicht erinnern könnte. Erst recht, seit unsere Buben auf der Welt sind. Denn fussballtechnisch haben das Familienoberhaupt und ich bei der Geburtsterminfindung nicht wirklich ein glückliches Händchen an den Tag gelegt: Der Grosse kam 2006 kurz vor der WM in Deutschland zur Welt, der Kleine 2008 kurz vor der EM in der Schweiz. Wie es sich mit Säuglingen und Kleinkindern fanen lässt, können Sie sich ja vorstellen: Die Spiele haben wir tonlos gesehen, wenn wir sie überhaupt vom An- bis zum Schlusspfiff verfolgen konnten. An der WM 2010 war der Grosse dann zwar schon in der Lage, Shakiras Waka-Waka zu trällern, doch beim Kleinen herrschte nach wie vor mehr Kaka-Kaka-Stimmung als etwas anderes. Noch nie war das Familienoberhaupt so nahe dran, das Thema Tschutten definitiv an den Nagel zu hängen.

An der EM 2012 waren unsere Buben endlich imstande, eine Halbzeit am Stück zu verfolgen und liefen nicht aus dem Ruder, wenn sie abends mal später ins Bett kamen. An dieser EM verliebte ich mich unsäglich in Mario Balotelli. Zwei Jahre später, an der WM 2014,  widmete das Enfant terrible seine Tore aber plötzlich nicht mehr seiner Mutter, sondern seiner Freundin. Pf- nun war ich es, die den Fussball gänzlich aus meinem Leben streichen wollte. Wenn das so weitergeht, werde ich es wohl auch tun. Denn diese EM wird in unsere Familiengeschichte eingehen als diejenige, in der ich definitiv keine Ahnung von Tuten und Blasen und schon gar keinen Platz mehr auf dem von drei Männern dauerbesetzten Sofa habe ...

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