Auch der Kunde ist schuld

Klartext

Menschen werden immer mehr durch Maschinen ersetzt, die Digitalisierung schreitet rasant voran. Neustes Beispiel: Die Avec-Box, die letzte Woche, vorerst nur temporär, am Hauptbahnhof unter dem Slogan «Sei bereit für die Zukunft» eröffnet wurde. Es gibt dort Lebensmittel, aber keine Kassen. Bezahlt wird per App. Lange Warteschlangen sind damit passé. Jobs allerdings auch. Personal wird fast nur noch benötigt, um morgens die Regale einzuräumen.

Es ist nicht die erste Branche, die von der Digitalisierung betroffen ist. Musik- und Bücherläden sind längst rar geworden. Lagerarbeiter werden durch Roboter ersetzt. Künftig dürfte es den öffentlichen Verkehr treffen, sobald alleinfahrende Autos zu unserem Alltag gehören.

Im Internet wird die Schuld an der Entwicklung fast ausschliesslich «gierigen Wirtschaftsbossen» gegeben, die nur auf Profit aus seien. Dieser Vorwurf greift aber zu kurz. Gerade am Beispiel der Avec-Box liegt es auch am Konsumenten. Es ist die logische Konsequenz davon, dass sich bei Grosshändlern viele auf die Selfscanning-Kassen stürzen. Mit dem Ergebnis, dass immer weniger Kassen mit Menschen bedient sind. Wer also den Digitalisierungsfortschritt zumindest ein wenig bremsen will, sollte in erster Linie auf sein eigenes Einkaufsverhalten achten. So können manche Jobs eventuell länger erhalten bleiben.

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