Der freie Tag

Der Sonntag! Der einzige Tag der Woche, an dem sehr viele Menschen gemeinsam frei haben. Freizeit. Endlich Dinge tun, die Spass machen. Ausflüge unternehmen, Freunde treffen, abschalten. Doch irgendwie – so scheint es mir – verkommt der heilige Ruhetag immer mehr zu einem weiteren Werktag, den man mit Pflichten zumüllt. In meinem Umfeld höre ich dieses Sonntags-Gejammer in letzter Zeit immer öfter. Kaum liegt man auf der Couch, kommen die Gedanken, die der inneren Ruhe den Kampf ansagen. Sollte ich nicht vielleicht doch besser noch dieses und jenes erledigen, bevor die Woche von vorn losgeht? Und so werden Keller aufgeräumt, Kleiderschränke ausgemistet und TV-Boxen installiert. Schlicht Dinge erledigt, für die unter der Woche kaum Zeit bleibt, die dem Sonntag aber seine Leichtigkeit nehmen. Weil immer mehr Geschäfte auch sonntags geöffnet haben, werden auch noch alle möglichen Einkäufe getätigt. Dabei hätte es der Sonntag verdient, einfach ein freier, ungezwungener Tag zu sein. Vielleicht ist es in unserer Leistungsgesellschaft aber gar nicht mehr möglich, mal Abstand zu gewinnen von den Alltagstätigkeiten. Freizeit will wohl gelernt sein. 

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