Der Tod der Marke "Miss Schweiz"

Maja tratscht.

Kennen Sie Giulia Dazzi, Monika Buser, Sindi Arifi oder Morgane Schaller? Kein Problem, falls nicht. Auch ich musste googeln. Hingegen sind Ihnen Damen wie Melanie Winiger, Christa Rigozzi oder auch Fiona Hefti ein Begriff, richtig? Nun, bei Ersteren handelt es sich um aktuelle Miss-Schweiz-Kandidatinnen. Bei Meli, Christa und Fiona um Ex-Mis­sen aus einer Zeit, in der die Miss-Schweiz-Wahl noch richtig gross war. Persönlich hab ich den Hype um diesen Wettbewerb nie verstanden. Da macht man aus Girls, die heute niemand sind, morgen einen Star. Brauchen wir so was, weil uns langweilig ist? Oder wir zu wenig Promis zum Vorweisen haben? Weil sich Schönheitswettbewerbe halt schon lange rund um die Erdkugel etabliert haben?

Fakt ist meiner Meinung nach, dass die Marke einen qualvollen Tod stirbt. Seit das SRF die Übertragung der Wahl abgesägt hat und Karina Berger nicht mehr als Mis­senmami tätig ist, schert sich niemand mehr um die Missen. Da helfen auch die Preshows jeweils am Sonntagabend auf Sat 1 Schweiz nicht weiter. Genauso wenig wie die aktuelle Miss Schweiz Laetitia Guarino, von der man nichts hört, nichts sieht, nichts liest. Dasselbe Szenario gilt für Alina Buchschacher, Laetitias Vorgängerin. Verstehen Sie mich nicht falsch, ich will nicht Missen dissen, ich behaupte bloss, dass die fetten Jahre vorbei sind. Während wir früher Missen aus dem Boden stampften, tun wir das heute mit «Bachelor»-Kandidatinnen. Liegt es daran, dass uns die sauberen Missen verleidet sind? Weil nach Winiger und Rigozzi keine einen Stich hat, in die grossen Fussstapfen zu treten? Oder wollen wir einfach Trash, mehr Dreck, polarisierende Tattoo-Models, Coiffeusen und Gogotänzerinnen? Ich sage Ja. Und Sie?

Klatschkolumnistin Maja Zivadinovic ist Redaktorin bei Tilllate und «20 Minuten».

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