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Deutschland blickt auf die Schweiz
Von: Gabriele Spiller
Neulich lief ich über den Münchner Marienplatz, wo Pegida-Anhänger einen grossen Stand aufgebaut hatten. Ihr Thema war die Einführung von Volksabstimmungen «wie in der Schweiz». Dafür wollten sie Anhänger gewinnen, und die Idee wird ja auch schon seit Jahren debattiert – nicht erst seit die AfD sie in ihr Wahlprogramm geschrieben hat.
Vorbildlich nannte Angela Merkel die zügigen Asylverfahren der Schweiz, als sie zum Staatsbesuch in Bern weilte. «Wie macht ihr das?», hat mich schon mancher deutsche Bekannte gefragt. Ich weiss es auch nicht, aber im Asyltestzentrum Zürich verschwindet offenbar jeder dritte Asylbewerber von alleine. Im Deutschlandradio verfolgte ich eine Debatte über das bedingungslose Grundeinkommen, wo wiederum die Schweiz als positives Beispiel genannt wurde, denn der gesellschaftliche Diskurs sei dort schon viel weiter. Deshalb kann man davon ausgehen, dass das Nachbarland am 5. Juni mit Spannung auf unsere Abstimmungsergebnisse blicken wird. Praktisch ignoriert wurde in den deutschen Medien hingegen die «Teufelsaustreibung» des Aktionskünstlers Philipp Ruch an Roger Köppel. Schön, dass grober Unfug noch erkannt wird.
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