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Katrin Künzle ist lizenzierte Knigge-­Trainerin und Berufsbildnerin.

Die neue Höflichkeit

Von: Katrin Künzle

22. Februar 2022

Die Pandemie hat unsere gewohnten Begrüssungsrituale auf den Kopf gestellt. Wir schütteln keine Hand mehr, umarmen nur noch die engsten Liebsten und die Be- grüssungsküsschen fallen ohne- hin weg. Aus Nähe wird Distanz, und Abstand ist der neue Anstand. Neue Begrüssungsformen werden praktiziert. Mit dem Fist Bump treffen die Fäuste aufeinander oder wir stossen unsere Ellenbogen aneinander. Wenn man die Begrüssung eine Etage tieferlegt, kommt der Schuh-Gruss zum Zuge.

Wie möchten Sie begrüsst werden? Vermissen Sie den Handschlag, oder sind Sie gar froh, nicht mehr jede (manchmal feuchte oder nicht so saubere) Hand schütteln zu müssen? Wie reagiert man, wenn der Kunde trotzdem die Hand zum Gruss ausstreckt? Die Hand nicht zu ergreifen, galt vor nicht zu langer Zeit als unhöflich, sogar als respektlos. Zeigen Sie Fingerspitzengefühl. Eine Hand, die in der Luft hängenbleibt, kann Ihr Gegenüber brüskieren. Sich und andere zu schützen, geht allerdings vor. Machen Sie eine einladende Geste mit den Worten: «Ich freue mich, Sie zu sehen, und begrüsse Sie ganz herzlich. In diesen Zeiten lieber ohne Handschlag.» Verzichten Sie auf den Fist Bump und den Ellenbogen-Gruss. Oft wird in die rechte Hand oder in den Ellenbogen gehustet, das macht diese Gesten ungeeignet für eine Begrüssung. Beim Schuh-Gruss fehlt meist der wichtige Augenkontakt zum Gegenüber.

Die neue Höflichkeit bei der stilvollen Begrüssung ist kontaktlos. Nehmen Sie sich bewusst einen Moment Zeit, Ihr Gegenüber wahrzunehmen. Eine gerade Körperhaltung zeigt Offenheit und Interesse. Ein ehrliches Lächeln (dieses sieht man auch unter der Maske) und der Blick in die Augen des Gegenübers vollenden eine sympathische Begrüssung. 

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