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Album

Ein mutiger Anfang

Von: Werner Sieg

27. Juli 2015

Niemand bestreitet, dass die Kirche der Stadt Zürich Reformen nötig hat. In den letzten 50 Jahren hat sie rund zwei Drittel ihrer Mitglieder verloren. Es sind jetzt gerade noch 90‘000. Sie arbeitet stark defizitär. Sie hat zu viele Angestellte, zu viele Kirchen, zu viele Liegenschaften. In einer Volksabstimmung wurde daher beschlossen, die 34 bisherigen Kirchgemeinden in eine einzige zusammenzuführen. Wie diese genau aussehen soll, das allerdings blieb im Vorfeld der Abstimmung offen. Die Reform ist ungemein schwierig. Es wird dabei Verlierer geben. Es braucht z.B. weniger Pfarrer, weniger Kirchenmusikerinnen, weniger Sigristen. Wie soll, wie kann das gemacht werden? Andreas Hurter und sein Leitungsteam führten zunächst zwei Grossgruppenkonferenzen mit jeweils mehr als 150 Leuten durch. Dabei wurde in einem komplizierten, fairen Prozess festgehalten, was nach Ansicht der Teilnehmenden die Kernaufgaben der reformierten Kirche in Zürich seien. Für mich war die Antwort klar: Die Kirche muss man an ihren Taten erkennen! Sie muss für die ganze Gesellschaft Positives leisten. Beispiele sind etwa die immer für alle offene Kirche St.Jakob am Stauffacher oder - in Zürich 6 - der Aufbau einer Gruppe von Freiwilligen, die Demenzkranke besucht. Dass man Flüchtlingsfamilien in leeren Pfarrhäusern einquartiert, zeigt, wie man Liegenschaften gescheit nutzen kann. Die Folge solcher Taten wird zwar sein, dass sich die reformierte Kirche vermehrt gesellschaftlichen Auseinandersetzungen stellen muss. Aber das macht sie gerade lebendig! Übrigens: Die Mehrzahl der Teilnehmenden an den zwei Meetings vertrat ähnliche Auffassungen wie ich. Es tat richtig gut, dabei zu sein.

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