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Album

Eine Rabenmutter? Lächerlich!

Von: Maja Zivadinovic

06. Mai 2016

Maja tratscht.

Immer diese Emanzen!, schimpfte letztens ein Kollege. Er könne es nicht mehr hören. Und er verstehe überhaupt nicht, warum sich Frauen in der Schweiz aufregen. Schliesslich gehe es ihnen nirgends so gut wie hierzulande. Es ist nicht so, dass ich seine Aussage kein bisschen verstehe. Mir geht es als Frau in Zürich wirklich gut. Dann aber passiert so etwas, wie das Interview, das Steffi Buchli neulich dem «Blick» gab. Bevor die 37-Jährige am Samstag nach ihrem Mutterschaftsurlaub auf den Bildschirm zurückkehrte. Buchli blieb 3,5 Monate daheim, um sich um Tochter Karlie zu kümmern. So wie jede andere Mutter, die sich entscheidet, nach der Babypause wieder zu arbeiten. Ich erkenne hier kein Problem. Das Boulevardblatt schon. Es stellt Buchli wie eine Rabenmutter dar, das ihr kleines wehrloses Mädchen alleine zurücklässt. Damit nicht genug! Die erste Frage lautet «Sind die Schwangerschaftskilos alle weg?». Stellen tut sie ein Mann. Ist also die postnatale Figur das Wichtigste für das andere Geschlecht? Hier fange ich an, mich aufzuregen.

Über ihn und auch ein bisschen über Buchli, die, statt dem Interviewer einen Maulkorb zu verpassen, freundlich antwortet. Ihr Körper sei noch nicht ganz der alte, das sei harte Arbeit. Auch muss sich die TV-Frau dafür verantworten, dass sie erst mit 37, «ist das nicht etwas spät?», Mutter geworden ist. Laut meiner guten Freundin, einer Hebamme, sind Erstgebärende im Schnitt zwischen 34 und 37 Jahre alt. Auch dauert der Mutterschaftsurlaub laut Schweizer Gesetzt 12 Wochen. Wieso also soll es zu früh sein, um wieder zu arbeiten? Und warum um alles in der Welt werden berufstätige Mamas 2016 immer noch verurteilt? Ich gerate in Versuchung, 5 Babys und 5 Jobs zu machen. Aus Trotz. Und weil Frau heute sowas kann.  Denken Sie mal an Angelina Jolie!
 
Klatschkolumnistin Maja Zivadinovic ist Redaktorin bei «Tilllate» und «20 Minuten».

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