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Album

Einen Gang runterschalten

Von: Rita Angelone

09. Juli 2019

Zürich wächst und wird älter. Wie in anderen grossen Städten dieser Welt steigen auch bei uns die Infrastrukturkosten für Neubauten, Sanierungen, Energieversorgung, Kanalisation, Bahn- oder Strassennetz. Immer mehr, immer grössere Baustellen gehören zum Stadtbild.

Auch wenn uns bewusst ist, dass all die Massnahmen dazu dienen, die im internationalen Vergleich hohe Lebensqualität unserer Stadt zu erhalten und weiter zu verbessern, so hat doch niemand Freude an Baustellen. Auch ich nicht. Selber habe ich Baustellen im öffentlichen Bereich zu hassen begonnen, als mein Vater vor ein paar Jahren immer schlechter zu Fuss unterwegs war. Die Unannehmlichkeiten, die Baustellen gerade für ältere Menschen schaffen können, habe ich heute noch vor Augen, wenn ich einen hindernisreichen Bauplatz sehe. Diesen Sommer muss nun dreissig Jahre nach der Inbetriebnahme die Sihltal-Zürich-Uetliberg-Bahn die Fahrbahn im Sihltunnel erneuern. Betroffen von den Bauarbeiten sind die Linien S 4 und S 10. Die Streckensperrung führt dazu, dass die meisten Züge in Zürich-Selnau starten und enden. Vom Streckenunterbruch sind nicht nur zahlreiche Pendler betroffen, sondern auch Touristen und natürlich auch viele ältere Menschen.

Doch bevor wir uns nun über eine Baustelle mehr in Zürich ärgern, möchte ich persönlich einen anderen Ansatz verfolgen. Wer weiss, vielleicht tun Sie es mir gleich. Es gibt nämlich etwas, was wir alle zusammen tun können, um solche (und andere) Unannehmlichkeiten in unserer schönen Stadt zu meistern: In erster Linie können wir alle ein paar Wochen lang einen Gang runterschalten. Zudem können wir aufeinander zugehen, einander helfen, Informationen austauschen, Tipps geben, einander die Hand reichen, eine Tür offen halten oder einen Sitz frei machen. Rücksicht, Respekt, Hilfsbereitschaft und Menschlichkeit – insbesondere älteren Menschen gegenüber – helfen immer. Auch bei Baustellen oder Ausfällen im Verkehrsnetz.»

Blog: www.dieangelones.ch

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