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Album

Eltern-Albtraum: Influencer

Von: Sacha Beuth

26. März 2019

Als in meiner Jugend das Thema Berufswahl aufkam, standen Fussballstar, Pilot und Bankdirektor bei den Jungs ganz oben auf der Beliebtheitsskala. Bei den Mädchen waren es Tierärztin, Schriftstellerin und Profi-Balletttänzerin. Heute sieht dies ganz anders aus. Zuoberst auf der Hitliste von «Was ich später einmal werden möchte» steht nun bei beiden Geschlechtern vielfach: Influencer. Und das ist ja nur zu verständlich: Warum sich bei einem Studium, einer Lehre oder intensivem körperlichem Training abmühen, wenn man viel bequemer und schneller zu Ruhm und Geld gelangen kann? Dass man für die Werbung nur ein paar Jahre einen Wert hat und nachher ohne (Aus-)Bildung dasteht – geschenkt. Dass jede missglückte Aussage und Aktion für ewig im Netz bleibt – egal, solange sie die Follower bei der Stange hält. Und soll deren Zahl gesteigert werden, dann hat man es gerade als Frau einfach: Kurz wie Mia vom «Bachelor» die gemachten Brüste freilegen und in die Kamera halten, schon schiesst die Zahl der «Folger» in astronomische Höhen. Dafür aber kriegt man die neusten Klamotten und Accessoires gratis hinterhergeschmissen und braucht diese nur regelmässig auf Social Media zu präsentieren. Und kann für seine Tätigkeit sogar noch einen Award gewinnen (siehe S. 41). Ein Traum für jeden jungen Menschen. Aber ein Albtraum für alle verantwortungsvollen Eltern.

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