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Andreas Honegger ist Journalist & alt Kantonsrat.

Farbe in den Frühling

Von: Andreas Honegger

08. März 2022

Nun füllen sie wieder die Regale bei den Blumenhändlern und bei den Grossverteilern: die Tulpen. Noch ist eigentlich ihre Zeit noch lange nicht gekommen. Im Garten müssen wir noch einige Wochen warten, bis sie blühen, aber ihre wichtigste Saison im Handel ist jetzt. Tulpen scheinen geradezu geschaffen als Schnittblumen. Ihre kompakten Köpfe und ihre grüngrauen Blätter wirken solide, als ob sie aus Kunststoff oder Wachs wären, und die Palette der Farben scheint unendlich. Im Frühling werden Reisen in die Niederlande organisiert, damit man dort die Felder der Tulpenbauern besichtigen kann. Da blüht es dann gelb, rot, weiss und violett, was das Zeug hält: Tausende von Tulpen fast bis zum Horizont.

Es gibt wunderbar dezente Farben, mit denen sich auch perfekte Sträusse binden lassen. Sie brauchen nur wenige Zentimeter Wasser, aber dieses sollte oft gewechselt werden. Und Tulpen wachsen in der Vase munter weiter. Die Stängel werden immer länger, während die Blüten sich öffnen. Im Garten gesetzt, halten sie natürlich länger, aber dort sind auch die Mäuse hinter ihren Zwiebeln her. Tulpen haben übrigens eine histo- rische Beziehung zur Stadt Zürich. Die ursprünglich aus der Türkei stammenden Blumen wurden schon im 16. Jahrhundert für den Gartenbau kultiviert und der Name der einfachen Gartentulpe lautet Tulipa gesneriana. Ihr Namenspatron ist der Zürcher Stadtarzt und Botaniker Conrad Gessner (1516– 1565). Ihm zur Ehre wurde nicht nur die einfache Gartentulpe benannt.

Im alten Botanischen Garten auf der Katz am Schanzengraben findet sich zuoberst ein Garten, der an Gessner erinnern soll. Damals gab es praktisch keine anderen Medikamente als die Pflanzen. Als Arzt hat Gessner sich in grossen Teilen Europas umgehört und mit anderen Gelehrten Pflanzen ausgetauscht und diese in seinem Garten als Heilpflanzen genutzt.

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