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Food Photography
Von: Christian Messikommer
Wenn ein duftendes Mahl bereitet ist, die Sinne geweckt sind und einem das Wasser im Mund zusammenläuft, gibt es nur noch wenig, was einen hindern kann, genüsslich loszuschlemmen: Das sind A) ungewaschene Hände und je nach Gottesfurcht B) ungesprochene Gebete. Danach darf es losgehen mit dem fröhlichen Schlemmen . . . Denkste! Erst noch der Fototermin. Wann hat denn der Blödsinn angefangen? Jeder Teller, der nur schon minimal präsentabler daherkommt als ein Hundefressnapf, muss fotografiert werden nach dem Motto «Vor em Ässe, Facebook nöd vergässe!». Schauen Sie sich um! Überall Food-Fotografen. Wenn jemand auf meinem Facebook-Feed einen ungegessenen Teller postet, entfreunde ich den. Bisher habe ich nur eine Ausnahme gemacht: Ein besser verdienender Kumpel hat bei Caminada gespeist und sein Dessert auf einem iPad serviert bekommen, auf dessen Bildschirm gerade ein Feuerwerk abbrennt. Vor so viel Dekadenz verneige ich mich. Allerdings hat der Freund die Frage unbeantwortet gelassen, ob das iPad auch spülmaschinenfest sei. Wie auch immer – Steve Jobs hat unser Leben nicht gerade einfacher gemacht.
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Leserkommentare
Alfred Steiner - Hallo Herr Messikommer
Klar kann ich meine Kamera zu Hause lassen, wenn ich auswärts essen gehe. Nur ... hier in Sri Lanka ist es eher eine Seltenheit, dass einem das Essen in guter Qualität, anständig "aufgetischt" wird. Von daher erlaube ich
mehr anzeigen ... mir, die rühmlichen Ausnahmen jeweils zu fotografieren, um damit die rückständigen Gastronomen des Landes, etwas zu ärgern. Sehr gerne zeige ich Fotos, die ich zB. in Thailand, oder den Phillipinen geschossen habe, denn die Sri Lankans verstecken sich immer hinter Ausreden, warum was wieso nicht geht. Sie haben hier noch nicht begriffen, dass der Kunde, oder der Gast König ist und für die in Sri Lanka überteuerten Preise, wenigstens gute Qualität erwarten darf. Natürlich gibt es auch Ausnahmen, nur findet man die eher im 5* Bereich.