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Album

Gärten im Winter

Von: Andreas Honegger

12. Januar 2021

Derzeit machen die Gärten einen eher traurigen Eindruck. Bei näherem Hingucken stellt man aber fest, dass da und dort dennoch etwas blüht: Ein paar Winter-Schneeball-Sträuche haben ihre rosa Blüten geöffnet und man kann sogar – trotz Temperaturen um den Gefrierpunkt – ihren Duft wahrnehmen. Ein Strassenzug weiter wagen drei Herbst-Kirschbäume gegen die Kälte aufzubegehren. Sie haben schon viele Blüten geöffnet. Sie können sich das leisten, da sie über eine grosse Reserve an Blütenknospen verfügen, die es ihnen erlaubt, vom Herbst bis zum Frühling zu blühen.

Christrosen sieht man in schneefreien Regionen auch in den Gärten. Unter einem Baum blühen noch zwei kleine Herbstkrokusse und im Rasen recken sich schon die ersten Schneeglöckchen in die Höhe. Im nächsten Beet entdecken wir zwei kleine Zyklamen-Blüten. Ob es noch herbstblühende Cyclamen hederi- folium oder bereits die im (Vor-) Frühling blühenden Cyclamen coum sind, können wir nicht sagen. In der kalten Jahreszeit kann man das letzte Herbstlaub entsorgen: Ein aufgeräumter Garten sieht sofort besser aus. Man kann die Pflanzen nie ganz sich selbst überlassen. In kalten Nächten, in denen Winde aus Nordosten tiefe Temperaturen bringen, kann man empfindliche Südländer vorübergehend mit Tüchern abdecken.

Pflanzen in Plastik einpacken sollte man so wenig wie möglich, da das entstehende Kondenswasser die Fäulnis fördert. Sobald die Temperaturen wieder steigen, lässt man wieder Licht und Luft an die Pflan- zen. Der Verlust von empfindlicheren Pflanzen geht selten auf die Kälte zurück. In den meisten Fällen übersieht man, dass der «gefriergetrocknete» Boden die Hauptursache ist. Immergrüne Pflanzen haben einen Verlust von Feuchtigkeit durch die Spaltöffnungen in ihren Blättern, den sie durch die Aufnahme von Wasser mit den Wurzeln kompensieren können. An Orten, wo weder Schnee noch Regen hinfällt, muss man deshalb auch im Winter hie und da giessen.

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