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Album

Go love yourself

Von: Linda Solanki

06. März 2018

Was gefällt Ihnen an sich selber? Da kommen Ihnen bestimmt ein paar Eigenschaften in den Sinn. Ihren Humor, zum Beispiel, oder die Fähigkeit, gut zuzuhören, Ihre Performance auf dem Tanzparkett, das breite Allgemeinwissen, die straffen Oberarme. Drehen wir nun das Ganze um: Was gefällt Ihnen weniger, wo sehen Sie Verbesserungspotenzial? Ich vermute, dass Ihnen hierzu mehr Punkte einfallen. Leider üben wir öfter Selbstkritik, als dass wir uns loben. Denn  Eigenlob stinkt bekanntlich. Und Dinge zu bemängeln, finden sich leicht: Man könnte beispielsweise  geduldiger, fleissiger, pünktlicher,  gelassener, mitfühlender, schöner, schlanker, interessanter und ganz grundsätzlich perfekter sein.

Besonders wir Frauen neigen dazu, uns selber immer wieder vorzuhalten, was an uns nicht genügt. Dabei wird kaum eine Körperstelle ausgelassen, aber auch die Performance im Beruf, die soziale Kompetenz und nicht zuletzt die Eignung als  amouröse Partnerin wird hinterfragt. Das Runtermachen des eigenen Ichs gehört zu unserer Kultur und wird fälschlicherweise als Bescheidenheit gedeutet. Wir sind schliesslich keine Amis, die gern und schamlos aufzählen, was sie besonders gut können. Aber: Grenzt unsere Mentalität nicht an Selbst-Mobbing? Stellen Sie sich vor, Sie würden auch über einen engen Freund so urteilen; würden gezielt nach seinen Schwachpunkten suchen und ihm diese fast täglich ins Gedächtnis rufen, damit er ja nie vergisst, wie faul, dumm, schwach, hässlich, wertlos er sei.

So grausam wäre wohl niemand von uns. Dennoch kennen wir keine Skrupel, mit uns selber so umzugehen. Behandeln wir das eigene Ich von jetzt an einfach wie einen guten Freund, den wir bewundern und fast bedingungslos lieben. Falls Ihnen das mit der Selbstliebe noch etwas schwerfällt, fragen Sie doch mal Ihre Freunde, wo Ihre Stärken und Schwächen liegen. Wetten, dass in ihren Augen die positiven Eigenschaften überwiegen?

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