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Album

Lorena Sauter (32) ist Mediensprecherin bei SRF und vertritt Rita Angelone während der Ferien.

Heilige Freizeit

Von: Lorena Sauter

17. Oktober 2017

Montag: Sportplatz-Hängen mit der besten Freundin; Dienstag: Treffen mit Freundin x in der Dorfbar; Mittwoch: Abend mit meinem Freund; Donnerstag: Drinks mit Studi-Freunden; Freitag: Ausgang; Samstag: Ausgang; Sonntag: Familientag, lernen, Arbeiten schreiben – eine typische Woche während meines Studiums. Vor Mitternacht lag ich kaum im Bett.

Zehn Jahre später: Dienstag: Geschäftsanlass; Donnerstag: Apéro mit Freundin x; Sonntag: Familyessen. Die restlichen Tage? Die sind leer. Weiss. Nichts geplant, nichts gefixt. Obwohl sich meine Verabredungen innerhalb der letzten zehn Jahre massiv reduziert haben, habe ich dennoch stets das Gefühl, mein Terminkalender sei rappelvoll – und ich kurz vor einem Nervenzusammenbruch. Während früher keine Party ohne mich steigen konnte, löst eine vollgekritzelte Agenda jetzt die gleiche Panik in mir aus wie die Vorstellung, mit über drei Personen in einem Lift gefangen zu sein. Schuld hat das Alter. Beziehungsweise die beschissenen Verpflichtungen, die damit einhergehen.

Anders als früher füllt sich der Kühlschrank nämlich nicht mehr von allein, das WC ist nicht selbstreinigend, die Socken werden nicht automatisch gewaschen, die Krankenkasse kündigt sich nicht selbstständig, und Rechnungen haben tatsächlich eine Frist. Und «Me Time» ist mir so heilig wie mein tägliches «GZSZ»-Date um Punkt 19.40 Uhr. Mein einziger Fixtermin übrigens, der mich durchs Leben trägt – ob mit 10, 20 oder 32 Jahren.

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