mobile Navigation

Album

Karin Unkrig, Kommunikationsfachfrau, arbeitet in der Schweiz und lebt von Freitag bis Sonntag in München.

Hier und dort

Von: Karin Unkrig

18. August 2015

«Da trinke?» versteht kein Deutscher, wenn er in einem Schweizer Take-away ein Bier bestellt. Zum einen wird in Germany strikter zwischen «abholen» (mitnehmen und zu Hause oder sonst wo verspeisen) und Restaurantservice (vor Ort ordern und essen) unterschieden. Für Letzteres sind Tische, Stühle sowie eine Toilette Vorschrift, eine Theke mit Vorraum reicht nicht aus.

Zum andern handelt es sich um eine sprachliche Besonderheit. «da» steht für «hier» und «dort», näher und weiter weg in einem Wort. Das Französische kennt «là» und «ici», das Englische «here» und «there», das Italienische «qui» und «lì». Wie hiess es letzthin in der «Tages-Anzeiger»-Rubrik «Dialektisch»? «Der Raum, in dem sich die Schweizer bewegen, ist eben überschaubar. Alles hier  beziehungsweise da beziehungsweise eins». Nur für das ganz Entlegene existiert noch ein Ausdruck: «deet». Dann zum Beispiel, wenn man mit dem Motorrad eine kleine Spritztour unternimmt, die unterwegs erstandene Bierdose nach der Ankunft in die Minibar steckt, um sie gegen Abend zur Sportschau zu geniessen.

Pfüati – oder bis zum nächsten Mal.

zurück zu Album

Artikel bewerten

Gefällt mir ·  
Noch nicht bewertet.

Leserkommentare

Keine Kommentare