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Hoffen auf Fair Food

Von: Bastian Girod

11. September 2018

Die ersten Umfragen zu Grünen-Initiativen sind immer am schönsten. Sie zeigen, wie positiv die Bevölkerung grünen Forderungen gegenüber eingestellt ist, bevor ihnen von den Gegnern Angst gemacht wird. Atomausstieg, grüne Wirtschaft, Fair Food: Alle Initiativen sind mit deutlichem Umfragevorsprung in den Abstimmungskampf gestartet. Grüne Wirtschaft haben wir deutlich, Atomausstieg etwas knapper verloren. Bei Fair Food wird es auch knapp, doch es gibt Hinweise, dass es diesmal gelingen könnte. Das hat zwei Gründe: Erstens ist die Forderung der Initiative leicht verständlich, und zweitens geht die Unterstützung deutlich über das rot-grüne Lager hinaus.

Die Forderung: Importierte Lebensmittel sollen minimale Standards bezüglich Tierwohl, Umwelt und Menschen erfüllen. Eine Selbstverständlichkeit, könnte man meinen. Doch während Rinder in der Schweiz mindestens zwei Quadratmeter zur Verfügung haben, dürfen ihre Artgenossen in der EU beliebig eng zusammengepfercht werden. Dieses Öko-Dumping würde mit der Initiative behoben. Damit könnte sich die Schweizer Landwirtschaft ohne noch mehr Subventionen stärker in Richtung Nachhaltigkeit bewegen. Das leuchtet nicht nur SP und Grünen ein, auch viele landwirtschaftliche Verbände sowie Politiker aus CVP und SVP sind über ihren Schatten gesprungen und haben sich hinter diese Initiative gestellt.

Auf die Behauptung, Lebensmittel würden 20 Prozent teurer, konterte CVP Politiker Markus Ritter: Angstmacherei, inländische Produkte bleiben gleich teuer, und nur ausländische Produkte sind betroffen, deshalb steigen Kosten höchstens bis 2 Prozent. Unter Druck kommt damit höchstens etwas die Marge der Importeure. Kommt dazu, dass die Initiative Massnahmen zur Reduktion des Foodwaste verlangt. Damit lassen sich deutlich mehr als 5 Prozent der Lebensmittelkosten einsparen. Ich hoffe auf ein Ja zur Initiative.

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