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In Albisrieden steht die Kirche noch im Dorf
Von: Hans Amstad
Wie das Quartier um den Erhalt seines alten Dorfkerns kämpfte.
1968 entbrannte eine Kontroverse um eine Häusergruppe Im Kratz, die abgebrochen und durch einen Parkplatz ersetzt werden sollte. Da dies ein Stück lebendiger Vergangenheit des einstigen Dorfes Albisrieden war, bildete sich eine Gruppe besorgter Dorfbewohner. Der Quartierverein wie auch die Rover-Rotte der Pfadfinderabteilung Rudolf Brun setzten sich für die Erhaltung dieser Häuser ein. Ein Aktionskomitee Pro Albisrieden lancierte eine Motion, für die bald die notwendigen 2000 Unterschriften beisammen waren. Unterstützung erhielten sie auch durch Gemeinderat Karl Kloter und die städtische Denkmalpflege.
Zu jener Zeit besass die Stadt 16 Liegenschaften im alten Dorfkern. Diese waren zum Teil in einem erbärmlichen Zustand. Die Stadt hatte sie gekauft, um an ihrer Stelle moderne Wohnungen zu bauen. Dank der Motion wurden aber neue Überlegungen angestellt. Es wurde eine Projektstudie über die Erhaltung und Sanierung des Dorfkerns erstellt. Die Folge davon war die Kernzone Albisrieden, in deren Bereich seither nur bedingt Veränderungen vorgenommen werden können. 1975/76 wurde das heutige Ortsmuseum als erste Liegenschaft der Stadt umfassend renoviert und gab so den Anstoss zur Sanierung weiterer Gebäude. Heute bildet der Dorfkern Albisrieden mit seinen vielen Riegelhäusern und der Kirche ein kompaktes Ensemble, dessen Besuch sich auch für Bewohner anderer Quartiere Zürichs lohnt.
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