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Album

Gabriele Spiller kam 1995 als deutsche Auslandschweizerin von Berlin nach Zürich.

«Is mir nicht egal»

Von: Gabriele Spiller

19. Januar 2016

Neulich stiess ich bei Youtube auf ein amüsantes Filmchen, den offiziellen Werbespot der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG). Darin schlendert ein – selbst sehr lässiger – Kontrolleur durch die U-Bahn und kommentiert alles Eigenartige, das er so sieht (und davon gibt es viel in Berlin) mit «Is mir egal». Ob exotische Gender-Ausprägungen, meckernde Omis, «die kein Trinkgeld geben», oder eine junge Frau, die mit einem Holzbrett auf den Knien Zwiebeln hackt (wahrscheinlich eine Anspielung auf die Döner-Gerüche in den öffentlichen Verkehrsmitteln) – alles ist dem lässigen «BVG-Beauftragen für die Lösung aller Probleme» (gespielt vom Rapper Kazim Akboga) egal. Ausser das Fahren ohne Billett!

Schon immer wünschte ich mir, dass Zürich eine Metro hätte; und je länger, je mehr (Stichwort: Dichte- stress). Auch der Blick auf die Autobahntrassen, die das Stadtbild durchschneiden, stimmt mich nicht gerade froh. 1973 lehnte das Zürcher Stimmvolk die U-Bahn-Planung von Bund, Kanton und Stadt ab – der Milchbucktunnel-Abschnitt der Trams 7 und 9 ist ein Relikt dieser Planung. Schade, in einer Zürcher Metro würde man vielleicht nicht ganz so einen schrägen Kosmos antreffen wie in Berlin. Aber ein bisschen kosmopolitischer wäre die Limmatstadt bestimmt.

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