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Kampf ohne Kultur

17. September 2019

Klartext von Jan Strobel, Redaktor

Dass vergangenen Samstag anlässlich des «Marsches fürs Läbe» die Krawallanten wieder auf den Plan treten würden, konnte niemanden wirklich überraschen. Von der linksautonomen Szene war schliesslich selten irgendein nennenswerter Beitrag für die demokratische Kultur ausgegangen. Die Sprache der Gewalt und der als «Toleranz» verkauften Intoleranz ist allzu oft die einzige, die sie im Munde führt. Manche nennen das in ihrem grenzenlos verstaubten Idealismus auch schönfärberisch die «Propaganda der Tat».

Was hingegen noch viel bedenklicher stimmt, ist die Reaktion der Juso Stadt Zürich, welche die friedliche Gegendemo organisierten. Sie verurteilten nicht nur die angebliche «Repression» gegen die Krawallanten, sondern warfen das Recht auf freie Meinungsäusserung kurzerhand über Bord. Es könne nicht sein, «dass christliche Fundamentalisten in Zürich ihre Hetze verbreiten können». Die Aussage zeugt von einem Mangel an Souveränität und Respekt vor Andersdenkenden. Zu einem gefestigten politischen und gesellschaftlichen Standpunkt gehört es, eine andere Überzeugung aushalten zu können, die Scheuklappen abzulegen. Stattdessen herrschten am Samstag neben Gewalt bloss Selbstgerechtigkeit und Ausgrenzung.

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