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Album

Marianne Weissberg analysiert mit vollreifer Chuzpe ihr meschugge Leben in Zwingli-City.

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Von: Marianne Weissberg

28. Juli 2015

Ein alter, jüdischer Herr sitzt im Zug, stöhnt: «Oj, hab ich a Durscht!» Nachdem alle lange zugehört haben, reicht ihm eine Frau eine Cola. Es ist ruhig, alle freuen sich. Da fängts wieder an: «Oj, hab ich gehabt a Durscht!» So kommts mir vor mit Hitzetagen: Nachher ist schon wieder vorher. Hab ich schon mal gesagt, dass ich den Sommer hasse? Wenn es heiss ist, sind meine Hirnzellen ausgetrocknet, mich interessiert nur, wie ich am besten querlüften kann, ob jemand sieht, dass ich drinnen bloss im BH herumschleiche. Gegen Hitzewallungen kann ich ja ein Hormonpflaster aufs Füdli kleben, aber dem Sommer bin ich wehrlos ausgeliefert. Ah, wie schön ist Winter, da kann ich mich einmummeln und heisse Schoggi schlürfen. Als es letzte Woche glutheiss war, las ich in alten Winterausgaben von Wohnheftli und stellte mir vor, es sei verschneit draussen. Auch gab es bei mir schon zum Zmorge eiskalte Gazpacho. Sogar Haushündin Irettli hat davon geläppelt. Die tut mir ja soo leid, mit ihrem eingebauten Pelzmantel. Sorry, jetzt folgt keine Schlusspointe – Hirn schon wieder ausser Betrieb!

marianneweissberg.ch

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