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Album

Krise als Chance

Von: Rita Angelone

17. März 2020

Die Angelones

Liebe Leserinnen und Leser, die Themenwahl für die heutige Kolumne ist mir schwergefallen. Vor dem Hintergrund des Coronavirus haben viele Alltagsthemen, die wir hier gerne mit einem Augenzwinkern diskutieren, an Bedeutung verloren. Der jetzige Ausnahmezustand beherrscht unsere Gedanken und birgt die Gefahr, dass wir nur noch schwarzsehen.

Schauen wir aber genauer hin, sehen wir, dass sich seit Krisenbeginn einiges verändert, zum Besseren gewendet hat. Statt sich in erster Linie über Party-Verbote zu ärgern oder sich vor finanziellen Einbussen zu fürchten, haben viele Menschen den Schalter gekippt und ein neues Mindset eingestellt. Während die einen die Produktion von Schmierstoff sofort auf Desinfektionsmittel umgestellt haben, geben die anderen ihre Schulungen neu online statt im Kursraum oder stellen als Restaurants auf Take-away oder Home Delivery um. Event-Firmen, denen das Kerngeschäft weggebrochen ist, bieten ihren Service nun dort an, wo er dringend gebraucht wird, zum Beispiel zur Unterstützung im Haushalt oder bei Einkäufen und Botengängen von Senioren. Ein weiteres tolles Projekt, das dieser Tage entstanden ist, stammt von «tsüri.ch». In dieser Facebook-Gruppe vernetzen sich Menschen, die auf Unterstützung angewiesen sind, mit solchen, die gerne helfen. Auf Geldzahlung und Gegenleistungen wird verzichtet.

Mein Vater hatte recht, wenn er in schweren Zeiten zu sagen pflegte: «Nicht alles Böse kommt nur, um zu schaden.» Seine Maxime habe ich mir zeitlebens zu Herzen genommen, wenn Dinge nicht so gelaufen sind wie gewünscht. Krisenzeiten können ungeahnte Ressourcen aktivieren, die Innovation fördern und – was jetzt doch noch passiert – die Solidarität stärken. Übrigens: Auch ich habe mich der Gruppe «tsüri.ch» angeschlossen. Wenn Sie Hilfe brauchen, melden Sie sich. .

Blog: www.dieangelones.ch

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