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Album

Gabriele Spiller kam 1995 als deutsche Auslandschweizerin von Berlin nach Zürich.

Kunst gehört in den Alltag

Von: Gabriele Spiller

06. September 2016

Sind Zürcher Lebenskünstler? Da wäre ich mir nicht so sicher. Einige schon, aber so mancher läuft recht angestrengt durchs Leben. Dabei hat doch die Kunst Einzug in die Stadt gehalten, diesen Sommer. Es gab die «Gasträume» der Arbeitsgruppe Kunst im öffentlichen Raum der Stadt Zürich. Da sollten die Menschen ohne Hemmschwelle mit Kunstobjekten, meist Skulpturen, auf der Strasse in Kontakt kommen. Noch bis 18. September läuft die Manifesta 11, die grosse europäische Biennale für zeitgenössische Kunst. Auch hier soll der «Anlass für ein möglichst breites Publikum» sein, betont das Kulturamt auf seiner Website.

Der «Pavillon of Reflections» wird als Bade-See-Plattform auch über die Ausstellung hinaus in Erinnerung bleiben. Aber Hand aufs Herz: Wer hat sich die anderen Performances und Objekte wirklich angeschaut (und nicht nur in der Zeitung darüber gelesen)? Drittes Beispiel: Kunsthaus, die Retrospektive zum Maler Francis Picabia. Für mein Empfinden wirbt sie etwas effekthascherisch mit einem abstrahierten männlichen Geschlechtsteil an der Fassade des Museums. Hat Sie das hineingelockt? Dann hätte das ja wenigstens seinen Zweck erfüllt. Kunst soll Spass machen – und neugierig auf mehr. Dann wird man vielleicht auch leichter zum Lebenskünstler.

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