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Sacha Beuth, Redaktor

Lektion für die Besetzer

Von: Sacha Beuth

15. Februar 2019

Nein, keine Sorge. Ich befasse mich in dieser Kolumne nicht wieder mit Hausbesetzern. Es geht um eine andere Art von Besetzern, denen es, wenn nicht an Unrechtsbewusstsein, so doch zumindest an Anstand zu mangeln scheint: den ÖV-Nebensitz-Besetzern. Kein Tag vergeht, ohne dass ich nicht in Tram, Bus oder Zug eine Person auffordern muss, doch bitte die Handtasche, den Rucksack oder die Einkaufstüte woanders hinzu- stellen. Meist wird das kommentarlos gemacht, weshalb man jetzt fragen könnte, wo denn das Problem sei. Nun, das Problem liegt an der fehlenden Kinderstube. Am egozentrischen Verhalten, der ganzen Welt zu signalisieren: Hier bin ich, und wenn du was willst, dann frag gefälligst. Das führt dazu, dass etwa gehbehinderte Personen erst mal warten und sich irgendwo festhalten müssen, bis Madame oder Monsieur gnädigst die Bagage auf den Fussboden oder die Knie umplatziert.

Wenn Sie, geschätzte Leserin und geschätzter Leser, dieses Verhalten ebenfalls nervt, dann rate ich Ihnen, diesen Rüpeln eine Lektion zu erteilen. Wählen Sie beim Einsteigen in ein öffentliches Verkehrsmittel immer einen Platz bei einem Nebensitz-Besetzer. Fordern Sie diesen höflich, aber bestimmt auf, sein Gepäck woanders hinzustellen. Wenn das alle tun, sind diese rücksichtslosen Personen hoffentlich bald ebenso genervt und stellen ihr Zeug von Anfang an auf den Boden.

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