Mit etwas mehr Gelassenheit

Letzte Woche sind unsere Jungs ins Klassenzimmer zurückgekehrt. Die Sommerferien sind vorbei, die Pandemie ist noch da. Die Fallzahlen sind wieder hoch, die Impfkampagne stockt und nicht nur wir Eltern blicken gebannt auf die Entwicklung in den Schulen. Vieles erinnert an die Situation vor einem Jahr. Und doch ist heuer einiges anders. Unsere Jungs haben sich im Verlaufe des vergangenen Jahres gut ans neue Schulleben in der Oberstufe gewöhnt. Auch wenn es für unseren Grossen mit der Profilwahl und dem damit verbundenen Schulhauswechsel wieder viele Änderungen gibt, verläuft dieser Schulstart ruhiger ab als auch schon. Die Jungs werden fortzu älter, selbständiger und können immer besser mit neuen Situationen umgehen. Selber habe ich zwar immer noch Mühe mit dem Loslassen, habe aber kapiert, dass ich am Lauf der Dinge nichts ändern kann, und beginne nun langsam, aber sicher darauf zu vertrauen, dass alles gut kommt, und nehme alles auch etwas gelassener. Im Vergleich zum letzten Schulanfang sind die grössten Ängste rund um Corona gewichen: Wir sind alle geimpft und machen uns im Moment keine unmittelbaren Sorgen um unsere Gesundheit. Sogar an die Masken haben wir uns derart gewöhnt, dass wir sie als Bestandteil unseres Lebens angenommen haben. Geblieben ist aber dieser nachdenklich machende und traurig stimmende Corona-Filter, der sich über alles gelegt hat und durch den wir unser Leben, unsere Welt getrübt betrachten und der jede enthusiastische Aktivität und jeden zuversichtlichen Zukunftsplan stets aufs Neue dämpft.

Ich möchte auf keinen Fall, dass die Zeit noch schneller rast, als sie es ohnehin schon tut. Doch in Bezug auf diese Pandemie wünschte ich mir, wir schrieben schon den Schul- start 2022 und alles wäre dann endgültig ausgestanden.

Rita Angelone hat zwei Kinder und schreibt jede Woche über den ganz normalen Wahnsinn ihres Familienalltags.

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