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Album

Nicht zur Zahlen

Von: Christian Saggese

18. Februar 2020

63 Prozent der Schweizer stimmten kürzlich der Erweiterung der Anti-Diskriminierungsstrafnorm zu und setzten damit ein wichtiges Zeichen gegen Homophobie. Wir befinden uns leider in einer Zeit, in der auch im Zürcher Ausgangsleben noch immer Homosexuelle angegrif­fen werden. So musste laut «Tagi» der Club Heaven ein Awareness-Team ins Leben rufen, das auf den Strassen nach verdächtigen Personen Ausschau hält.

Schlimm, dass in unserem fortschrittlichen Land solche Massnahmen nötig sind. Und dass überhaupt darüber diskutiert werden muss, ob Hass-verbrechen statistisch erfasst werden sollen. «Zu teuer, zu aufwendig für zu wenig Vorfälle und zu ungenau», heisst es seitens der Gegnerschaft. Dabei geht es hierbei mehr als nur um einige Zahlen. Es hätte eine wichtige Signalwirkung, dass sexuelle Minderheiten gehört werden. Und dies hätte hoffentlich zur Folge, dass sich mehr Opfer an die Öffentlichkeit trauen, denn Organisationen wie «Pink Cross» schätzen die Dunkelziffer von homophoben Angriffen als sehr hoch ein.

Zum Glück stehen die Chancen für die Umsetzung einer statistischen Erfassung gut wie nie, der Ständerat wird sich in der Frühlingssession damit befassen. Die soziale Bedeutung muss höher gewichtet werden als der bürokratische Aufwand.

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