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Album

Phänomenal dumm

19. März 2019

Die Angelones

Regelmässig erfassen neue Online-Phänomene die Welt. Bei uns brechen solche Wellen über unsere Jungs in die Casa Angelone ein, erwischen uns stets auf dem falschen Fuss und reissen uns zeitweilig in die Tiefen gesellschaftlicher Abgründe. Doch kurz vor dem Ertrinken in Unverständnis und Ohnmacht zieht sich die Flut zurück und hinterlässt ein Watt, das bald wieder von einer neuen Online-­Welle überflutet wird. Unterdessen haben wir uns an dieses Zusammenspiel von Phänomenen-­Gezeiten etwas gewöhnt. Auch wenn uns jede einzelne neue Woge in Bezug auf Einfältigkeit immer wieder überrascht, erachten wir sie unterdessen aber nicht mehr als «lebensbedrohlich» für unsere Jungs.

Alles begann mit dem Game-­Phänomen «Minecraft», eine Art Lego-Tetris-Spiel, mit dem man sich seine eigene Welt gestalten kann. Dieses Game galt als Kultspiel, als Phänomen. Alle wollten es spielen, auch unsere Jungs. Doch dann zog sich diese Welle zurück und machte neuen Wogen Platz. So flutete zum Beispiel die «Momo-Schreckgespenst»-Welle als Whatsapp-Kettenbrief alle Schulen der Schweiz. Und derzeit schwimmen wir mit unseren Söhnen in den «Fortnite»-Fluten, die uns kürzlich erfasst haben. Dieses Spiel ist das Online-Phänomen der Stunde und gilt als neues Kultspiel mit gefährlichem Suchtpotenzial, vor dem man die Kinder schützen muss.

Wenn Sie nun denken: «Die heutige Jugend ist so einfältig», weise ich Sie gerne auf ein neues virales Phänomen hin, das an Einfältigkeit und Fragwürdigkeit kaum zu überbieten sein wird: die «Cheese-Challenge». Bei dieser «Herausforderung» werfen Eltern ihren Kleinkindern Käsescheiben ins Gesicht, filmen die Aktion und stellen das Video auf Youtube. Einfach so. Zur Belustigung von Millionen von Zuschauern. Ja, Sie haben richtig gelesen: Eltern, erwachsene Personen. Glauben Sie es nicht? Googeln Sie danach. Sie werden staunen, wie recht Einstein hatte: «Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit.»

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