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Bastien Girod ist Nationalrat der Grünen und Doktor der

Plastik aus der Stadt

Von: Bastien Girod

14. Juli 2018

Kurz gesagt.

Fast auf jedem Quadratmeter ein Stück Plastik. Soviel Plastik wurde nicht etwa in einem Entwicklungsland, sondern in der Schweiz gefunden, wie SRF Einstein diesen Monat berichtete. Nicht nur Stadtpärke, sondern auch Gewässer, ja sogar Naturschutzgebiete sind mit Plastikteilchen verschmutzt. Am häufigsten sind Zigarettenstummel, welche auch aus Plastik sind und sich nicht biologisch abbauen sondern Jahrzehnte die Natur verschmutzen. Von wo kommt dieses Plastik?

Es gibt verschiedene Quellen, aber eine wichtige stammt aus der Stadt. Sie beruht wahrscheinlich auf dem Missverständnis, dass Abfall, der in der Stadt auf den Boden geworfen wird, von Putzmaschinen spätestens am nächsten morgen aufgelesen wird. Zwar macht die Strassenreinigung eine super Arbeit, aber die Menge an kleinen Plastikteilchen überfordert auch die beste Strassenreinigung. Und wenn es regnet, wird der auf den Boden geworfene Abfall in die Flüsse geschwemmt. Entweder direkt oder indirekt über die Kläranlage. Die Kläranlage filtert zwar im Normalfall sogar Mikroteilchen raus, doch bei starkem Regen kann nicht mehr alles durch die Filter der Kläranlage und es gelangt deshalb direkt in die Gewässer.

Die Stadt Zürich könnte und müsste hier mehr unternehmen. Einerseits braucht es mehr Sensibilisierung. Vielleicht brauchts auch mal einen Reinigungsstreik, um zu zeigen, was alles auf den Boden geworfen wird. Bei Anlässen könnte konsequenter ein Verzicht auf Wegwerfartikel und insbesondere kleine Plastikteilchen verlangt werden. Und nicht zuletzt könnte die Stadt auch bezüglich Sanktionen vorwärts machen. Ein gutes Beispiel habe ich von einer anderen Stadt gehört, wo die Polizei eine Gruppe Jugendlicher vor die Wahl stellte: Entweder sie lesen all ihren Müll auf – oder sie zahlen die Littering-Busse – welche auch in Zürich gelten würde.

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